Mittwoch, 28. Juni 2017

documenta Kritik - Kunstdebatten und finanzielle Ungereimtheiten...


Lange Schatten wirft derzeit nicht nur ein großes Kunstwerk in Kassel. Die Kunstkritik wird nun durch kritische Fragen an die Geschäftsführung ergänzt. Das Bild ist ein Screenshot, ein Ausschnitt der documenta 14-Website, zu sehen ist das für Kassel reaktivierte, modifizierte Werk "The Parthenon of Books" der argentinischen Künstlerin Marta Minujin. © documenta 14 und Marta Minuji

Jetzt läuft sie schon über zwei Wochen, die aktuelle Ausgabe der documenta. Wir haben bereits zu Beginn ausführlich kommentiert und Kritiken zusammengestellt, daher folgt hier nur eine Ergänzung der vorhandenen Links. Die Kunstkritik verdichtet sich. Ganz neu und politisch brisant sind die Diskussionen über finanzielle Ungereimtheiten.

Hier folgen aktuelle Interviews, Gespräche und Kritiken zur documenta 14, mehr folgt wie gewohnt in Kürze... Die Links sind wie zuvor schon kursiv markiert...


- ein Kommentar der HNA - Florian Hagemann kommentiert für das Kasseler Lokalblatt die Debatte um fragwürdig entlohnte Leiharbeit in Athen und kritisiert die Kommunikation der documenta, hier


- Leiharbeit und kein ausreichendes Budget? Jobs für die Frau des künstlerischen Leiters? Die documenta Geschäftsführerin gerät in Erklärungsnot. Recherchen zufolge hat die documenta in Athen eine Leiharbeitsfirma - Stichwort learning from Germany - engagiert, die statt eines versprochenen Stundenlohns in Höhe von 9 Euro nur 5,64 Euro brutto zahle. Werner Bloch berichtet über die aktuellen Ungereimtheiten der aktuellen Schau fernab von der Kunst. (Deutschlandfunk, 28.06.). Zum Nachlesen hier und zum Nachhören des ausführlichen Interviews hier.

- Kapitalismuskritik? Die documenta und die Finanzen: Die documenta hat sich der Kapitalismuskritik verschrieben, doch sie kommt selbst ins Gerede: mit Lohndumping in Athen, einem intransparenten Budget und dem Vorwurf der Vetternwirtschaft. (WDR 5 Scala, 27.06.)
 

- Sehr schön. Kunst für Kinder? Wie man Kinder schon vorab über die documenta 14 informieren und vielleicht auch für eine Reise nach Kassel begeistern kann, versucht das Kakadu genannte Radioformat von Deutschlandfunk Kultur. (Deutschlandfunk Kultur, Kakadu 25.06.)

- So etwas gab es in Griechenland noch nie zuvor. Mit der documenta 14 in Athen habe die griechische zeitgenössische Kunst plötzlich die internationale Bühne betreten, sagte die Leiterin des Athener documenta-Büros, Marina Fokidis. Sie hatte die "Kunsthalle Athena" zum Klimax der griechischen Finanzkrise initiiert, begleitet von der Wut auf Deutschlands Spardiktat - denn: "Künstler werden stärker in Zeiten der Krise".
Ein Gespräch mit Barbara Schäfer (Deutschlandfunk, Essay und Diskurs, 25.06.)

- Kunsterziehung: Keine Documenta hatte so große Ambitionen wie diese. Und keine hat für den Besucher so hohe Hürden errichtet. Das Hauptproblem aber ist: Adam Szymczyk und seine Kuratoren nehmen ihre Thesen wichtiger als die Kunst und die Künstler. Warum die documenta 14 gründlich danebengegangen ist – und es sich trotzdem lohnt, nach Kassel zu fahren. Till Briegleb für das art-Magazin (23.06.2017)

- Zwischenbilanz Doppel-documenta: Vor allem gegenseitige BefruchtungVon Ludger Fittkau: Alles läuft gut, befand der hessische Landtagsausschuss für Wissenschaft und Kunst bei seiner Reise zum documenta-14- Standort Athen machen. Und womöglich gibt es auch Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit zwischen Kassel und Athen über die documenta hinaus. (Deutschlandfunk, Kultur heute 21.6.)

- Lokalkolorit: Die Mark Christian von Busse für die HNA sammelt und kommentiert die ersten Eindrücke der Presse über den documenta 14 Auftakt in Kassel, hier (11.06.2017)

Und hier zum Schluss die letzten kunstlich.com-Kritikcollagen zur documenta:
- die dritte Kritiksammlung von kunstlich.com findet man hier
- die zweite Kritiksammlung von kunstlich.com findet man hier
- die erste Kritiksammlung: After Athens - die documenta 14 in Kassel...kunstlich.com am 8. Juni, hier

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