Donnerstag, 28. September 2017

Engagement - Offener Brief für Freiheit und Vielfalt in Kunst und Kultur


Das finden wir gut und empfehlen den offenen Brief daher an dieser Stelle, wer unterschrieben will, kann dies hier tun 

http://www.kulturausschuss-schuetzen.de

Montag, 25. September 2017

Neustart in Köln - Klangkunst: LINEAR BELONGINGS - VERTIKALE TERRITORIEN im LTK4 - 27.-30. September

© Rochus Aust

Wir haben an dieser Stelle bereits ausführlicher über den Neustart in der Kölner Lutherkirche, genauer im Turm der Kirche in der Kölner Südtadt, berichtet. Nun startet das neue Kuratorium mit einer Reihe von klangbasierten Kunstveranstaltungen.

Es ist sicher eine sinnvolle Erweiterung der Kölner Kulturlandschaft, wenn sich ein Raum ganz auf ein Genre, die Klangkunst konzentriert. Und dies nicht nur weil die Stadt einen weltbekannten Namen für Klangexperimente hat und der Lutherkirchen-Turm sich für solche einfach hervorragend eignet...

Daher folgen hier nun einige Zeilen aus der LTK4 Pressemitteilung:

LINEAR BELONGINGS - VERTIKALE TERRITORIEN

Klangvermessung Belfast-Dublin: Installative und intermediale Klänge und Texturen von/mit Rochus Aust, Heinz Friedl, Florian Zwissler, Markus Aust, Oxana Omelchuk, Kai Niggemann, Sean Hillen, Joseph Carr, Paddy Bloomer, Aoife Ward, Anne Mager, Marcel Krueger

Programm/Öffnungszeiten:

27.09.          19 Uhr Eröffnung
28. - 30.09.  geöffnet von 16 - 20 Uhr
30.09.          20, 21, 22 und 23 Uhr Konzerte / Kooperation Kölner Musiknacht 

lobenswert ist der freie Eintritt

Hintergrund


LINEAR BELONGINGS eröffnet mit der Klangvermessung Belfast-Dublin eine mehrjährige interdisziplinäre Kooperation zwischen THE CORRIDOR (Dundalk/Irland) und dem 1. DEUTSCHEN STROMORCHESTER (Köln), die vertikale und horizontale Territorien außerhalb von Politik, Religion, Grenze und Barriere beobachtet, behauptet und bespielt.
 

Die Vermessung der Tangente Belfast/Dundalk/Drogheda/Dublin – ein gemeinsamer Kulturraum, durch den in Kürze die europäische Außengrenze verläuft – wird für Köln aus der Fläche gelöst und in die physische Vertikale transformiert. In direktem Anschluss an die Interventionen in Irland erfolgt eine simultane Klang-Raum-Inszenierung auf fünf übereinander gelagerten Ebenen im Turm von LTK4 – Klangbasierte Künste Köln. 

Die Bespielung aus klingenden und visuellen Fundstücken, raumbezogenen Kompositionen und ortsspezifischen Improvisationen, medialem Material und teils fragmentierten Texturen verzahnt die Positionen der (nord)irischen und deutschen Akteure und wurde von Anne Mager und Rochus Aust kuratiert.

Vorschau 


OPEN CALL 2017 - Internationale Klangbasierte Künste 
06.10. - 04.11.2017      Klangbasierte analoge und digitale Künste
06.10. 19 Uhr              Eröffnung
07.10. 16 - 20 Uhr       special in Kooperation mit AIC ON
07.10. - 03.11.             Öffnungszeiten 16 - 20 Uhr
11.
10. 18.30 Uhr          Soirée Sonique
18.10. 18.30 Uhr          Soirée Sonique
25.10. 18.30 Uhr          Soirée Sonique
01.11. 18.30 Uhr          Soirée Sonique
04.11. 19 - 03 Uhr        Museumsnacht Köln
 
lobenswert ist auch hier der freie Eintritt (außer am 04.11.)

Der LTK4 OPEN CALL 2017 zeigt klangkünstlerische Positionen aus sieben Ländern: vom sound-file zum video-song, von der Klanginstallation zur akustischen Rauminszenierung, vom digital-buddhistischen Eintöner zur nano-nomadischen Versuchsanordnung.


Mit Installationen von Alexandre Costa, Andrew Crossley, Hanane El-Farssi, Joseph Baader, Oliver Bedorf, Peter Eisold, Sabine Akiko Ahrendt/Tanja Kodlin, Una Lee, Vincent Brinkmann und Youssef Ouchra. Mit Klängen/Videos/Projekten von Antonio Olaio, Badr El Hammami, Dietmar Bonnen/Peter Hölscher, Knud Zahidi, Mohamed Arejdal, Sibin Vassilev/Yoann Trellu und Sven Piayda. Mit Konzeptionen von Barry Joseph Cullen, Carl Ludwig Hübsch, Claudia Robles-Angel, Colm Clarke und Norbert Stein.
kuratiert von Rochus Aust mit kuratorischer Unterstützung von Mario Caeiro (Portugal), Han Halewijn (Niederlande), Anne Mager (Irland), Younes Atbane (Marokko)


Service und Links
LTK4 - Klangbasierte Künste Köln
Lutherturm - Martin-Luther-Platz 2-4 - 50677 Köln
www.LTK4.de 

Kontakt 0172 4298487

Mittwoch, 20. September 2017

Von wegen langweilig, es geht um sehr viel... Also informieren und wählen!


Ein Screenshot von www.betweenbridges.net © betweenbridges.net

Wir haben an dieser Stelle bereits ausführlicher die kommende Wahl mehr oder weniger deutlich kommentiert. Das Wichtigste - wie nicht nur die Ergebnisse in anderen Ländern, sondern auch Wahlforschungen hierzulande zeigen - ist eigentlich ganz einfach: Wählen! Nur so werden die eigenen Interessen gemäß den demokratischen Regeln indirekt gespiegelt.
 
Als Orientierungshilfen empfehlen wir die Deutschlandfunk-Analysen der Wahlprogramme - siehe dazu unseren Facebook-Auftritt. DLF hat sich die Wahlprogramme zunächst ganz generell einmal vorgenommen und analysiert. Dann wurden sie für ein anderes Format mit Blick auf das Thema Kultur hin abgeklopft. 

Und dann - besonders empfehlenswert - sind da noch die fiktiven Reden, die Literaten für alle Parteien geschrieben, sehr schön... Hier zum Schluss noch zwei breit gefächerte breit besetzte Diskussion, die wir zum Nachhören empfehlen möchten. Denn es geht schließlich um sehr viel, da kann man sich auch mal 45 Minuten lang eine fundierte Diskussion anhören und auf einen Teil einer Serie am Abend verzichten...

- Der Blick von außen 

Frankreich sähe eine schwarz-gelbe Koalition kritisch, Polen hofft auf Kontinuität, Großbritannien vermisst zentrale Themen im Wahlkampf. Die Bundestagswahl am kommenden Sonntag wird weit über Deutschlands Grenzen hinaus registriert werden.

Unter der Leitung von Volker Finthammer Burkhard Birke diskutieren: Jeremy Cliffe,
(Großbritannien) Leiter des Berliner Büros, The Economist,  Matthew Karnitschnig (USA), Europäischer Chefkorrespondent, POLITICO, Rosalia Romaniec (Polen), Redaktionsleiterin Östliches Mitteleuropa, Deutsche Welle und Pascal Thibaut (Frankreich), Korrespondent, Radio France Internationale
- der Link zum Nachhören hier
 

- Streitthema Soziales - Deutschland wählt in Europa

Ob handschriftlich oder gedruckt - das "soziale Europa" zählt zu den Versprechen im Wahlkampf 2017. Neu ist die Zusage nicht. Was lebt Deutschland den Nachbarn in Europa vor?

Unter der Leitung von Volker Finthammer diskutieren Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Dierk Hirschel, Chefökonom der Gewerkschaft Verdi, Ferdinand Knauß, politischer Reporter/Redakteur beim Magazin "WirtschaftsWoche" und Dorothea Siems, Chefkorrespondentin für Wirtschaftspolitik der Zeitung "DIE WELT"
 
- der Link zum Nachhören hier

Dienstag, 19. September 2017

Köln - Mapping Nippes - Soloperformances und open source - 23.September

 www.paersche.org © PAErsche

Alles Schlechte auf der Welt kommt aus Nippes, Kalk und Ehrenfeld, so heißt ein altes Kölner Sprichwort über die ehemals verrufenen Quartiere der Stadt. Das gilt - wenn überhaupt - wohl eher noch für Kalk und wenn, dann sicher auch nicht mehr lange...

Aber jetzt zurück auf die richtige Seite: Links, oben, Nippes: Der weltbekannte Kölner Stadtteil, nach dem überflüssiger, kitschiger Kleinkram benannt ist.. Hier, im Norden Kölns findet noch bis zum 24. September ein einmaliger Performance-Marathon statt: 

Das Aktionslabor PAErsche ist in einer Galerie im Kölner Norden 24 x 24 Stunden zu Gast, der Galerieraum wird zum Ort einer performativen Intervention. Und von hier schwärmen die Gäste regelmäßig in den Stadtraum aus, intervenieren und irritieren hier, im öffentlichen Raum und Alltag.

Hier das aktuelle Programm bis Ende der Woche:

19.09. Michael Barrett / USA
20.09. Thomas Reul / DE
21.09. Aor Noppawan, Mongkol Plienbangchang und Sareena Sattapon / TH
22.09. Waltraud Caspari-Philips / DE 
23.09. Irmgard Himsted / DE / Mapping Nippes - Soloperformances & open source
24.09. Elke Mark / DE 

Livestream
Nicht in Köln? Kein Problem, denn alle Aktionen werden live ins Internet übertragen, zu sehen bei youtube, einfach nach Livestream von PAErsche Aktionslabor suchen.

Jetzt ist aber Schluss. Im Sinne der Kürze folgen hier die Presseinformationen. Wer die kunstlich.com-Suchfunktion nutzt, wird mehr über PAErsche erfahren.

>sharing 576h< 
01.-24.09.2017
Gallerie Koppelmann – Kunstwerk Nippes Baudristraße 5 50733 Köln

Artists:
Frank Homeyer, Evamaria Schaller & Simohammed Fettaka, Christiane Obermayr, Rolf Hinterecker, Carola Willbrand, Mark Met, Carlotta Oppermann, Anja Plonka, Ilka Theurich, Delphine Richer, Rolf Schulz, Susanne Helmes, Michael Dick, Marita Bullmann, Constantin Schädle, Jörn Burmester & Anja Ibsch, Natthaphon Chaiworawat, Anne-Luise Hoffmann, Michael Barrett, Thomas Reul, Aor Nopawan, Sareena Sattapon & Monkol Plienbangchang, Waltraud Caspari-Philips, Irmgard Himstedt, Elke Mark
 

PAErsche Aktionslabor und Galerie Koppelmann – Kunstwerk Nippes im Rahmen von CityLeaks 2017

Noch bis 24. September ist das PAErsche Aktionslabor täglich für 24 Stunden zu Gast in der Galerie Koppelmann – Kunstwerk Nippes. Für >sharing 576 h< wird jeden Tag ein/e neue KünstlerIn den eigenen performativen Kosmos in der Galerie für 24 Stunden präsentieren. Der Wechsel der KünstlerInnen findet täglich um 12:00 Uhr statt.


www.paersche.org

Montag, 18. September 2017

Open Source Gruppenperformance: Day of Public Actions for Freedom and Democracy - 22. September 18 Uhr

Ein aktueller Screenshot der Bbeyond-Website © Bbeyond

Wir haben bereits über den von PAErsche initiierten Performace-Marathon unter dem Titel 'sharing 576 h' in der Kölner Galerie Koppelmann berichtet, der noch bis zum 24. September dauert. Am kommenden Freitag agiert das Aktionslabor PAErsche gemeinsam mit Kollegen auf der ganzen Welt.

Hier folgen nun einige Zeilen von PAErsche zu der Aktion am kommenden Freitag, den 22. September, um 18 Uhr am Aachener Weiher in Köln: 

Day of Public Actions for Freedom and Democracy, is a project facilitated by Bbeyond in conjunction with performance artists worldwide on the 22nd September 2017, to celebrate Freedom and Democracy. This will initiate what is intended to be a yearly international event on theSeptember equinox.

This project developed from the Bbeyond symposium, Being in Public, Encounters, Outside Space and Inner Space, April 2017 and was proposed by Chumpon Apisuk who stated that:

“It is the day that all states must recognise and allow actions from the people which are ‘peaceful’ and ‘non-violent’. This day of action can be with or without context, but for the recognition of all people’s rights to share the public space together, in solidarity with each other, in respect of eachothers rights to share the same public space, as well as the time.”

On the 22 Sept groups from the various international locations will mark this day by making performances in public spaces. Documentation of these performances will initially be shared via Facebook, later through each participant’s website.

Day of Public Action for Freedom and Democracy, is a celebration of the generosity of spirit that artists can bring to life, working in group actions that mark a special time and connectivity through Performance Art. In conjunction with this Day of Public Action, a mail art aspect involving a signed letter by representatives from the various locations will be making its way around the world to have actual signatures applied to it, prior to it being sent to the UN. This letter is a request for the September Equinox to be made an officially recognised ‘Day of Public Action for Freedom and Democracy’. 


To follow the development and documentation from the various locations, please follow links through participant’s website and contact details below:

Kontakt und Links
bbeyond@europe.com - www.bbeyond.live - www.paersche.org - www.facebook.com/BBEYOND.PerformanceArt

An important aspect is that this project can only be realised with the very generous input from all the artists concerned, from diverse geographical positions, Northern and Southern hemispheres, Australasia and Oceania, Asia, South Asia,The Middle East, Europe, Arctic Circle, North America, Central America, South America to West Coast Canada. These performances will all happen on the September Equinox, Fri 22nd Sept. 


PAErsche Open Source Gruppenperformance 
Freitag, den 22. September, um 18 Uhr 
Treffpunkt: Aachener Weiher, Köln
ab 17:30
 

Hintergrund

Re: A proposal for the September Equinox to be a Day for Freedom and Democracy

On behalf of individual artists, artists’ groups and Arts organisations around the world, we want to declare the September Equinox, from this day onwards, as the International Day Of Public Action.

We advocate this day as a worldwide celebration of Freedom and Democracy and are sending a letter to the United Nations (UN) to officially recognise this day, in support of these principles. Also, copies of this letter will be sent to all major world religious leaders to have their support included inour endeavour.

At the Bbeyond symposium Being in Public: Encounters - Outside Place and Inner Space, in
Belfast, April 2017, Chumpon Apisuk proposed that this Day of Public Action would also include members of the public who agree with these principles, that it shouldn’t be limited to artists, but that artists need to instigate and facilitate it. He wrote:

“It is the day that all states must recognise and allow actions from the people which are ‘peaceful’ and ‘non-violent’. This day of action can be with or without context, but for the recognition of all people’s rights to share the public space together, in solidarity with each other, in respect of each others rights to share the same public space, as well as the time.”

We understand that the words, Freedom and Democracy have resonances way beyond their respective significations and meanings, which vary from person to person and country to country. We are interested in how these words can be translated in people’s lives as lived philosophy in action and not just to remain as thoughts and ideas. We propose the September Equinox to be a day of action and reflection for Freedom and Democracy.

We would like the multiplicity of these actions in our respective countries to be acknowledged by the UN to act as solidarity, to be the commonwealth of and for the people. The idea that this day could represent a unity of purpose through action and reflection can help bring real meaning to peoples lives. Words are not just empty signifiers, but through respective individuals, can bring about positive change and hope for those unfortunate enough not to have access to these ideals.

Freedom of thoughts, words and deeds is not a licence to do as one pleases, but is about respect for oneself and others through the ideas and operations of Democracy. Democracy gives power to people to have Freedom in their lives - a potential commonwealth for all people.

This action is dedicated to those fellow artists and others who cannot take part for ‘political’ reasons. We understand that some who would want to support these principles cannot because of political circumstances in their countries. Those principles are dedicated, through these actions, in solidarity with their plight.

While not wanting to single out any of the world’s great ‘state’ persons who have articulated and demonstrated these ideals, Gandhi’s words, “Be the change you want to see in the world”, offer a good place to start from.

Sonntag, 17. September 2017

Wahlk(r)ampf - Kommentar - Unheimliche Parallelen zwischen Jerry Lewis und dem deutschen Diesel...

Ein Screenshot von 

Was? Geht der Typ etwa nach drüben zum Konkurrenten, wo Japaner verkauft werden? Geiziger Dreckskerl! Leo Sweetie, dem begnadeten Verkäufer des amerikanischen (Automobil-)Traums, den wir hier oben im Filmstill sehen, geht es wie vielen Autoverkäufern...

Denn Leo Sweetie hat sich auf den Verkauf von Cadillacs, mindestens aber amerikanischen Autos konzentriert. Er spielt eine der zentralen Rollen in Kusturicas Film 'Arizona Dream', der schlicht als ein Meisterwerk bezeichnet werden darf, gute Story, gute Darsteller, fantastische Musik, Humor, Tragik, also mehr müssen wir an dieser Stelle wohl nicht sagen...

Wenn die Kunst der Realität zuvorkommt...

OK, jetzt schon lösen wir das Rätsel auf und retten den Cliffhanger vorm Tod. Also bevor hier noch was schief geht, denn wir sind Profis wissen um die schwindende Aufmerksamkeitskapazität des Lesers digitaler Quellen. Viele Fragen sich dementsprechend bereits jetzt, exakt an dieser Stelle hier, warum wir jetzt Filmkunst mit schnöder Industriepolitik vermischen. Oder?

Die Antwort ist ganz einfach: Die aktuellen, wirklich genialen Werbespots der deutschen Automobilhersteller (Tenor: Kaufen Sie jetzt den neuesten, noch leistungsfähigeren Diesel-S.U.V. von XY, verschrotten Sie Ihren alten Diesel und sparen Sie sage und schreibe 1 Millionen Dollar...) haben uns an Kusturicas Meisterwerk erinnert.


Ein weiterer Screenshot von  entlang tanzt.

Brutaler geht's kaum, das ultimative Showdown: Robbenbaby vs. Knut

Aufklärung: Leo Sweetie, der Autoverkäufer im Film 'Arizona Dream', hat nicht nicht Sorgen um seinen Neffen Axel, auch sein Autogeschäft läuft trotz massiver wie innovativer Werbemaßnahmen und Rabattschlachten nicht gut. Und das fiese an der Sache ist, Leo hat nicht gelogen und betrogen, also etwa so wie die deutschen Dieselhersteller. Nein, Leo ist einfach aus der Zeit gefallen, so wie seine zugegebenermaßen schönen Spritschlucker...

Und wo ist jetzt die unheimliche Parallele, die in der Überschrift angedeutete, skandalöse Pointe? So werden nun wohl einige kritische, ungeduldige Leser genau jetzt fragend schimpfen! Achtung, auch hier gilt ganz einfach: Die aktuellen Diesel-Rabatt-Werbemaßnahmen der deutschen Hersteller ähneln den Maßnahmen des verzweifelten Autoverkäufers Leo Sweetie aus dem Film so sehr, dass wir das nicht unbemerkt lassen dürfen:

'Wenn Sie nicht innerhalb der nächsten 10 Minuten dieses Auto hier oder einen anderen Wagen von mir kaufen, dann schlage ich dieses süße Robbenbaby tot!'' 

So spricht Leo Sweetie in die Kamera, während er einen Baseballschläger gefährlich nahe über einem kleinen, süßen Robbenbaby in der Luft hält. Und das ist kein Scherz. Das ist Filmkunst, genauer ein TV-Werbespot von Leo Sweetie in Arizona Dream. Wir meinen: Da könnten sich die gut bezahlten Werber der deutschen Autoindustrie mal eine Scheibe von abschneiden...

Hintergrundlinks
- Wikipedia über Emir Kusturica, hier
- IMDb liefert Hintergrundinformationen über Emir Kusturicas Arizona Dream, hier
- Jörg Albrecht für Deutschlandfunk über Jerry Lewis, hier 
- Jörg Taszman für Deutschlandfunk über Jerry Lewis, hier

Samstag, 16. September 2017

Endlich: Positive Wahlkampf-Propaganda

Ein Screenshot von http://www.betweenbridges.net © betweenbridges.net

Stell Dir vor, es ist Wahl und keiner geht hin... Daher: Den Aufruf hinter den hier als Teaser eingefügten Wahlkampfplakaten unterstützen wir sehr gerne und bitten im Sinne seiner Urheber darum, die als Poster downloadbaren Inhalte zu teilen. 

Hier folgen nun die erläuternden Zeilen der Kampagne: 

Liebe Freunde und Kollegen,

es besteht die reale Gefahr, dass viele Menschen am 24. September zu Hause bleiben, weil sie glauben, das Wahlergebnis bereits zu kennen.
Die Mitte der Gesellschaft wähnt sich in Sicherheit, während die AfD für die letzten Tage des Wahlkampfes eine massive Internetkampagne plant. Dabei nutzt sie die Dienste der amerikanischen Agentur Harris Media, die bereits im vergangenen Jahr geholfen hat Brexit und Trump durchzusetzen. Sie wird eine für Deutschland bisher ungekannte Polemik einsetzen.

Ihre Werbemittel appellieren an nationalistische Ressentiments und sie hoffen 15% der Stimmen zu bekommen. Damit könnte es sein, dass sie die stärkste Oppositionsfraktion werden und in jeder Bundestagssitzung als erste nach der Regierung sprechen. Dann hätten sie die Möglichkeit, wie schon in den Landtagen bewiesen, scheibchenweise Tabubrüche vorzunehmen und rechtsradikales Gedankengut zu normalisieren.

Es gibt keinen Grund entspannt zu sein und zu glauben, die neuen rechtsnationalistischen Bewegungen würden an Deutschland vorüberziehen.

Die AfD ist nicht harmlos. Nach außen ist sie bestrebt, ein nicht-radikales Bild abzugeben, doch kann ich in dem Plakatmotiv des schwangeren Bauches einer weißen Frau mit dem Spruch ‘Neue Deutsche machen wir selbst’ nur eine Vorstufe der Lebensborn-Initiative sehen.

Das wahre Gedankengut der AfD-Politiker kommt immer wieder in öffentlichen Entgleisungen und Leaks zum Vorschein. Sind sie erstmal stark im Bundestag vertreten, können sie sich dort über Jahre festsetzen und die Mittel der Demokratie nutzen und missbrauchen, um unser Gemeinwesen zu vergiften. Wir brauchen keine Partei, die aktiv und destruktiv die Spaltung der Bevölkerung vorantreibt.

Nach den Erfahrungen von Brexit, Trump und den 30% Front National in Frankreich empfinde ich das dringende Bedürfnis, das mir Mögliche zu tun, damit Rechtspopulismus in Deutschland in kleinen Grenzen bleibt.

Die AfD-Wähler/innen werden wir vielleicht nicht umstimmen können. Daher ist das Einzige, was hilft: eine hohe Wahlbeteiligung und Stimmen für die anderen Parteien, damit der prozentuale Anteil der AfD klein bleibt.

Dafür habe ich mit meinem Team Poster entworfen, die an zehntausend Adressen im ganzen Land verschickt werden. Sie sind ebenfalls als A3 / A4 Formate zum Selberdrucken und im Social-Media-Format auf der Website www.betweenbridges.net herunterladbar. 

Bitte vermittelt möglichst vielen Menschen, Bekannten und Familie die Dringlichkeit der Situation. Jede Stimme zählt. Druckt die Poster aus und fragt in Kneipe, Bäckerei, Arbeitsplatz, ob ihr eins aufhängen könnt. Oder postet sie online.

Mit besten Grüßen
Wolfgang Tillmans

Freitag, 15. September 2017

Frankfurt: Jetzt aber schnell - Carolee Schneemann. Kinetische Malerei - noch bis zum 24. September

Ein Screenshot der Website von Deutschlandfunk Kultur mit dem Bericht von Rudolf Schmitz über die Schneemann-Ausstellung in Frankfurt, wie immer zum Nachhören und -lesen. © Carolee Schneemann, P.P.O.W. Gallery New York / VG Bild-Kunst, Deutschlandfunk Kultur

Im Sinne der gebotenen Eile - also schnell nach FFM - folgen hier zumindest von unserer Seite keine großen Worte: Neben Günter Brus gilt auch Carolee Schneemann als eine der bedeutenden Figuren für die Performance im 20. Jahrhundert. Warum? Das erklären die folgenden teilen aus der Frankfurter Presseerklärung...

''Als Pionierin der Performance-Kunst ist Carolee Schneemann (* 1939), die in diesem Jahr auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, in die Geschichte der Kunst eingegangen. Ihre Arbeiten über Geschlechterrollen, Sexualität und die Verwendung des Körpers in der Kunst sind von wegweisendem Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen.

Das MMK präsentiert in einer Ausstellung Schneemanns berühmte Arbeiten und Performances zusammen mit selten gezeigten Werken und rückt damit neue Facetten ihres künstlerischen Wirkens in den Fokus. Ausgehend von Schneemanns früher Landschafts- und Porträtmalerei aus der Mitte der 1950er-Jahre, die sich zu objekthaften "Gemälde-Konstruktionen" entwickelt, wird die Rolle von Malerei in Verbindung mit ihren Performances, Choreografien und experimentellen Filmarbeiten untersucht.

Schneemann begann früh, ihre Gemälde mit einfachen Mechanismen in Bewegung zu setzen – eine kinetische Malerei zu forcieren – und Fotografien und Gegenstände aus ihrem Alltag in Arbeiten zu integrieren, für die sie den Begriff "Painting Constructions" prägte. 1961 zog die Künstlerin nach New York und wurde dort Teil der avantgardistischen Entwicklungen der Downtown-Kunstszene in Film, Tanz, Happening und Event. Der Wunsch, die Malerei über die Leinwand hinauszutragen und zugleich Schöpferin und Darstellerin ihrer Bilder zu sein, führte zu einer hybriden Form von Performance und Fotografie, in der sie ihren Körper maßgeblich einbrachte. Die Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper im historischen und gesellschaftlichen Kontext sowie mit Lust und Erotik zeigt sich in zahlreichen Arbeiten der Künstlerin.''

Service und Links


Carolee Schneemann. Kinetische Malerei  

noch bis zum 24. September
 

@ Museum für Moderne Kunst - Domstraße 10 - 60311 Frankfurt am Main
069 212 30447 -  mmk@stadt-frankfurt.de
 

- Deutschlandfunk Kultur, Rudolf Schmitz rezensiert die Schneemann-Ausstellung im Frankfurt MMK, wie immer zum Nachhören und -lesen, hier
- die Website des MMK zur Ausstellung Carolee Schneemann. Kinetische Malerei, hier

Mittwoch, 13. September 2017

Köder - boitte - teaser: Kassel - documenta - jetzt aber schnell - nur noch 4 Tage...

Diese offene Stadt in der Kasseler Karlsaue ist die perfekte Alternative zum Gedränge, zum Schlangestehen am letzten documenta-Wochenende. © Foto Gerd Mörsch

Sicher, im Hochsommer hatte die offenen Stadt noch etwas mehr Attraktivität, aber wenn man sich schon an den letzten Tagen die documenta-Kugel gibt, dann besser mit dem Rad die vielen Satelliten erkunden. Und die großen Institutionen? Frühaufstehen ist auch kein Geheimtipp mehr, also Lesestoff dabei haben... © Foto Gerd Mörsch

Informationen zum Werk gibt's hier...

Dienstag, 12. September 2017

Köln - Performance - PAErsche Aktionslabor: sharing 576 h - noch bis zum 24. September

www.paersche.org © PAErsche

In Köln findet noch bis zum 24. September ein Performance-Marathon statt: Das Aktionslabor PAErsche ist in einer Galerie im Kölner Norden 24 x 24 Stunden zu Gast, der Galerieraum wird zum Ort einer performativen Intervention...

Im Sinne der Kürze folgen hier die Presseinformationen und wer die kunstlich.com-Suchfunktion nutzt, wird auch hier mehr über PAErsche erfahren.

>sharing 576h< 
01.-24.09.2017 
Gallerie Koppelmann – Kunstwerk Nippes Baudristraße 5 50733 Köln

Artists:
Frank Homeyer, Evamaria Schaller & Simohammed Fettaka, Christiane Obermayr, Rolf Hinterecker, Carola Willbrand, Mark Met, Carlotta Oppermann, Anja Plonka, Ilka Theurich, Delphine Richer, Rolf Schulz, Susanne Helmes, Michael Dick, Marita Bullmann, Constantin Schädle, Jörn Burmester & Anja Ibsch, Natthaphon Chaiworawat, Anne-Luise Hoffmann, Michael Barrett, Thomas Reul, Aor Nopawan, Sareena Sattapon & Monkol Plienbangchang, Waltraud Caspari-Philips, Irmgard Himstedt, Elke Mark
 

PAErsche Aktionslabor und Galerie Koppelmann – Kunstwerk Nippes im Rahmen von CityLeaks 2017

Noch bis 24. September ist das PAErsche Aktionslabor täglich für 24 Stunden zu Gast in der Galerie Koppelmann – Kunstwerk Nippes. Für >sharing 576 h< wird jeden Tag ein/e neue KünstlerIn den eigenen performativen Kosmos in der Galerie für 24 Stunden präsentieren. Der Wechsel der KünstlerInnen findet täglich um 12:00 Uhr statt.


www.paersche.org


Montag, 11. September 2017

document Kassel - nur noch 6 Tage...

Der Zauber von Architekturmodellen  © Foto Gerd Mörsch

© Foto Gerd Mörsch

Wer? Was Wo? Nur so viel sei vorab verraten: Dieses Modell befindet sich im Palais Bellevue und es ist mit unserem Tipp von gestern verbunden...Informationen zum Werk gibt's hier...

Sonntag, 10. September 2017

Kassel - documenta - nur noch eine Woche!

Ein Spaziergang durch die Karlsaue lohnt sich auch... © Foto Gerd Mörsch

Zeitgenössisches Graffiti, Lesetipp oder Finte? © Foto Gerd Mörsch

Wer? Was Wo? Informationen zum Werk gibt's hier...

Freitag, 8. September 2017

teaser: Münster - Schauspielhaus...

Eine der überzeugensten Arbeiten in Münster, Ort: Schauspielhaus © Foto Gerd Mörsch
Hinweis: Achten Sie auf die Fenster Ort: Schauspielhaus © Foto Gerd Mörsch

Informationen zum Werk gibt's hier...

Donnerstag, 7. September 2017

Berlin: Uta Schotten - picture this - Vernissage 8. September

Uta Schotten, O.T., 2017, 65 x 80 cm, Öl auf Leinwand © Uta Schotten / VG BILD-KUNST

Morgen ist es in Berlin wieder so weit, die inzwischen weit über das Rheinland hinaus bekannte Kölner Malerin Uta Schotten eröffnet in Berlin ihre jüngste Solo-Ausstellung. Zuletzt haben wir über eine Kölner Gruppenausstellung im April berichtet und uns auf die Künstlerin konzentriert.

Und 2016 haben wir Schottens letzte Kölner Solo-Ausstellung beworben und besprochen. Daher fassen wir uns an dieser Stelle heute mal etwas kürzer. Denn in 10 Tagen endet die Kasseler documenta und wir haben noch sooo viel Tipps...

Service und Links 
Uta Schotten - picture this
Vernissage 8. September um 19 Uhr.
 

@ GALERIE RASCHE RIPKEN - Linienstraße 148 - 10115 Berlin - 030 4005 4160 - info@rasche-ripken.de
Öffnungszeiten: Mi - Fr 13 – 19 und Sa 12 – 18 Uhr

- 'Uta Schotten - Kunstgeschichten und Seelenlandschaften' ein ausführlicher Artikel von Gerd Mörsch über Schottens Malerei bei ART-Dok, hier 

- kunstlich.com über Uta Schotten in Köln (4/2017), hier
- kunstlich.com über Uta Schotten in Köln (11/2016), hier
- die Website der Galerie Ripken, hier
- die Website der Künstlerin Uta Schotten, hier

Mittwoch, 6. September 2017

trappa: documenta Kassel - Roee Rosen - Staubsaugersex - erlebbar noch bis zum 17. September

Zieh Dir das mal rein... Die Protagonisten in Roee Rosens Video haben ein seltsames Verhältnis zum Dreck... und zu Staubsaugern. © Foto Gerd Mörsch

Frank Zappa lässt grüßen: Sex mit Staubsaugern - die deutschen Produkte sind die besten dafür, so der Guru in Zappas Song - kann eine Lösung sein. Denn Joe ist auf die schiefe Bahn geraten. Mädels, Musik etc. und schon ist er vom rechten Weg abgekommen. Aber zum Glück gibt es L. Ron Hoovers First Church of Applientology...

Staubsauger und Grenzregime haben viele Gemeinsamkeiten... © Foto Gerd Mörsch

Roee Rosens fantastische, weil humorvolle wie bissig politische Videoarbeit ist recht versteckt in Kassel. Am insgesamt sehr spannenden Ausstellungsort Palais Bellevue findet man die Arbeit im obersten Geschoss, die leider immer nur für eine sehr begrenzte Besucherzahl rezipierbar ist. Also rechtzeitig anmelden und dann in der Schlange stehen, denn es lohnt sich.

Informationen zum Werk gibt's hier... 
Informationen über Zappas geniales Album Joe's Garage gibt's hier...

Dienstag, 5. September 2017

señuelo: Kassel - documenta - Schnitzeljagd - Tipps - Los geht's!

Was wie wo? Inspirierender Wegweiserwahn in Kassel, die Beschilderung ist wie immer ein Thema © Foto Gerd Mörsch

Wie in Münster lässt sich auch die Kasseler documenta gut mit dem Rad erkunden, besonders wenn Mann und Frau schnell von A wie Artur Zmijeski nach Bonita Ely düsen will. Wir werden die letzten Tage der so umstrittenen wie gut besuchten documenta noch mit Hinweisen begleiten.

Jetzt aber noch kurz zurück zu den Klagen über die documenta. Heute ein paar Zeilen zum Thema Beschilderung: Seien wir mal ehrlich, ist in Münster alles gut ausgeschrieben bzw. geschildert? Ist der Plan dort so viel besser? Steinewerfer nach vorne bitte, denn wer in Münster wirklich alles sehen will, verbringt auch viel Zeit mit der Suche...

Unsere Kritik an den aktuellen Labels bzw. Informationen zu den Werken in Kassel ist ganz schlicht, nicht neu: Erstens bitte immer Lektorieren, denn Tipp- und Rechtschreibfehler sind auch für die documenta peinlich. Zweitens Schriftgröße, angesichts der Tatsache, dass in der Regel mehrere Kunstinteressierte zeitgleich die Metadaten zum Werk und die teils durchaus gelungenen Begleittexte lesen wollen, ist die recht kleine Schrift eine Aufforderung zu performativen Verenkungen. 

Nach Mussolini jetzt auch noch das: Tanz den Kunststudierenden?

Vielleicht ist das ja Absicht und wir haben's nur nicht gemerkt... Unser Tipp daher: Demonstrativ auf den Boden setzen, so wie bei Videos, oder besser noch knien, der Anbetungsgestus ist sicher einige Fotos wert. Intellektuelle lesen das dann an Jan Hoets Kunst zum Niederknien-Ausstellung. Im Sitzen oder Knien kann man in Ruhe die langen Texte mit der notwendigen Konzentration lesen. Auch nicht unpraktisch in diesem Kontext: Maxi-Mega-High-Heels zum Drüberschauen...

Abschließend noch was zum Thema der Materialität. learning from Athens, das heißt auch improvisieren, günstig und auf's Wesentliche konzentrieren, nicht mit Marmortafeln klotzen. Vor diesem Hintergrund, also die Tatsache, dass man zwei documenta-Ausstellungen mit einem Budget stemmt, finden wir die Kritik an den Papierschildern wohlfeil. Papierschilder, auf dem PC vor Ort selber gedruckt, sind nicht nur die günstigste sondern auch die nachhaltigste Variante der an der Wand fixierten Information zum Werk.

Lassen Sie uns doch einmal über die Inhalte reden...
 
Ja, auch das ist schwierig oder besser interessant, also je nach dem, welcher Position Mann und Frau denn nahe stehen. Entgegen der dominanten Kritikenflut über die so unsinnliche, schwere, weil politisch belehrende documenta-Kunst haben wir sehr viele Werke gesehen, die leicht waren, die Spaß machten und teils auch reinste l'art pour l'art. Es drängt sich der Verdacht auf, dass viele der Werke - zumindest von den Kritikern - garnicht gesehen werden oder wurden...

Aber sei's drum, auch ohne fragwürdige Skandale - wie zuletzt um 'Auschwitz on the Beach' (siehe hier) von Franco Berardi - wird ja viel über die documenta geredet. Zumindest von jenen, die sich selbst eine Meinung, ein Bild von der schier unüberschaubaren Schau machten anstatt dem Feullieton-Mainstream zu folgen. Und ein documenta Werk (siehe hier) wurde sogar zum Politikum. 

Verkehrte Welt: Bild- und Persönlichkeitsrechte von V-Männern...

Es handelt sich um das Video über den NSU-Mord an Halit Yozgat. Die Gesellschaft der Freund_innen von Halit hat dieses Werk in der Neuen Neuen Galerie präsentiert. Sie verbindet verschiedene Gruppen und Initiativen wie das ''Tribunal NSU Komplex auflösen, die Initiative 6. April oder Forensic Architecture und viele andere Aktivist_innen, Forscher_innen, Wissenschaftler_innen, Filmemacher_innen und Künstler_ innen.''

Das u.a. mit
Forensic Architecture geschaffene Video sorgte für Aufmerksamkeit in Wiesbaden, genauer im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtages. Dort wurde aufgrund des documenta-Arbeit der von Amnesie stark betroffene V-Mann Temme befragt. Seine Antwort: Er könne sich an kaum etwas erinnern, habe von dem documenta-Kunstwerk gehört und sorge sich daher um seine Rechte am Bild...



 Was: Kein Scherz, keine Kunst, ein Warnschild... Wo: Neue Neue Galerie © Foto Gerd Mörsch

Hier nun kurz und knapp noch ein paar ganz persönliche Tipps zur documenta 14 in Kassel:

Neue Neue Galerie/Erdgeschoss:
- der NSU-Film ist sehenswert, organisiert von den oben erwähnten Freunden von Halit 

- die Arbeit von Daniel Garcia Andujar
 

Neue Neue Galerie/3. Geschoss:
- die hörspielartige Arbeit von Irena Haiduk, aber leider nur in Englisch erfahrbar und wir fragen uns daher, warum schließt man über 50 % der Besucher durch die nur englische Tonspur aus?  


Neue Neue Galerie/Zischengeschoss:
- Artur Zmijewski, Edi Hila und die historischen Schreibmaschinen-Kunst-Werke

Glaspavillons Kurt-Schumacher-Straße:
- unser Liebeling hier ist der Raum von Vivian Suter, er erinnerte uns auch an Ernst Wilhelm Nays legendäre Hängung seiner documenta Arbeiten an der Decke 

Grimmwelt:
- hier vor allem Susan Hiller

Ottoneum:
- der Film von Rosalind Nashashibi ist faszinierend und berührend zugleich
- auch sehr schön ist die Arbeit von Khvay Samnang

Palais Bellevue:
- zuerst der Film von Roee Rosen, humorvoll,bissig politisch, tolle Musik und alle Frank Zappa Fans werden die Kopie von Joe's Garage erkennen...
- generell gefällt uns das Bellevue aufgrund seiner Überschaubarkeit, der Atmosphäre in dem historischen Ambiente, es gibt viele schöne Positionen wie Olaf Holzapfel...
 

ZUM SCHLUSS für alle Ausstellungsmacher noch das Folgende zum Thema Video-Multimedia-Kunst: 
BITTE macht eine Digitalanzeige über dem Eingang zu den Medienkunstwerken zum Standard, so wie bei der documenta 13 bei Rabih Mroue im Südflügel des Kulturbahnhofes. Interessierte konnten an der Anzeige ablesen, wann der Film beginnt, ein unglaublich hilfreicher Service...

Montag, 4. September 2017

Muss mal wieder sein, denn von nichts kommt ja bekanntlich nichts... © Unknown

Sonntag, 3. September 2017

Köln - Ben Cotrell - Dream Sequence - Eröffnung 9. September

Auch für seine legendäre Ausstellung in der Kölner Simultanhalle im Herbst 2003 war ein Foto des Künstlers Ben Cottrell das Motiv für die Einladungskarte... © Foto Luke Smith

Im Rahmen von DC Open, das von Düsseldorfer und Kölner Galerien gemeinsam ausgerichtete Eröffnungswochenende, ist im Projektraum des Galeriehauses an der Schanz und in den Räumen der dort beheimateten Galerie Warhus Ritterhaus Ben Cotrell zu sehen.

Im Kontext der Museumsnacht 2003 war der Brite mit einer Solo-Schau in der Kölner Simultanhalle zu Gast. Behind the swamp lautete der Titel der an düstere Filmkulissen erinnernden Installation. Jetzt aber zurück in die Zukunft: Wir sind gespannt auf Cottrells kommende Schau
im Kölner Norden und drücken die Daumen für den totalen Ausverkauf.  Hier folgen Auszüge aus dem Pressetext:

With Dream Sequence, Ben Cottrell (* 1972 Cornwall, England) formulates his fourth solo exhibition at Warhus Rittershaus, during which he shows both in the gallery's main exhibition space and the project space of the ADS1A gallery building. Cottrell shows large image collections, collaged onto raw canvas and composed of various fragments of his everyday artistic practice, which yield atmospherically exuberant pictorial worlds.

Incorporating an installative intervention and the artist's publication Occult Photography, which will be published by the Verlag für zeitgenössische Beobachtung on the occasion of Dream Sequence, Cottrell translates the atmospheric content of his work in an almost documentary manner, as an interdisciplinary synthesis of the arts, into an extended dimension. He points to the inalienable relationship between the artistic need to produce and the perpetual inclusion of the same motifs and muses, in order to once more celebrate the overlapping themes of his artistic work, such as mortality and joy, nature and myth, popular culture, mysticism and the elevation of the female form.

Service und Links 

Ben Cottrell: Dream Sequence
9. September - 21. Oktober

@ Warhus Rittershaus 
An der Schanz 1a
50735 Cologne


Öffnungszeiten
Do - Fr  12-18 Uhr & Sa 12-16 Uhr
www.warhusrittershaus.de

- Hintergrund: Ben Cottrell in der Simultanhalle 2003, hier

- www.dc-open.de
- Ben Cottrell beiWarhus Rittershaus, hier

Freitag, 1. September 2017