Donnerstag, 30. November 2017

Theater und Diskussion: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs, Sa 2. Dezember, 20 Uhr

Das Bild zeigt Ursina Lardi in Milo Raus Stück Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs © Daniel Seiffert

Die Kölner Akademie der Künste bereichert das Kulturleben der Stadt durch zahlreiche Stipendien, Ausstellungen und Kooperationen mit anderen internationalen Kulturinstitutionen. Im Kontext der aktuellen Pluriversale gastiert Milo Rau mit einem Stück der Schaubühne Berlin, das sich den problematischen Hilfekonzepten Europas auseinandersetzt. 

Hier folgen nun die Informationen der Presserklärung zum Abend:
       
'Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs ist eine Produktion der Schaubühne Berlin. Das Gastspiel ist ein Projekt der Akademie der Künste der Welt/Köln im Rahmen der PLURIVERSALE ? in Kooperation mit dem Schauspiel Köln. In Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs befasst sich Regisseur Milo Rau mit den widersprüchlichen, oft verlogenen Reaktionen Europas auf die außereuropäischen Krisen und den Zustrom von Flüchtlingen.

Rau und sein Team gehen über die allgegenwärtigen Bilder ertrunkener Kinder und hungernder Bürgerkriegsopfer hinaus, indem sie die Frage aufbringen, ob nicht das System der humanitären Hilfe moralisch bedenklich sei. Ein halb dokumentarischer Doppelmonolog, basierend auf Interviews mit NGO-Mitarbeitern, Geistlichen und Opfern, steht den in Teilen fiktionalen Biografien zweier Schauspielerinnen gegenüber.

Die eine von ihnen, aus der Schweiz, reist in ein Flüchtlingslager in Griechenland und blickt auf ihre Erfahrungen mit einer NGO in Ruanda zurück; die andere, aus Burundi, erinnert sich an das Blutbad in ihrem Land, das der Westen nicht verhindern konnte. Dieses Stück ist eine schonungslose Anklage der Funktion von Hilfsorganisationen, die ungewollt die Krisen verlängern, die sie einzudämmen versuchen.

Zugleich handelt es sich um eine Analyse des Konglomerats aus Empathie und Herablassung, das uns das Leid anderer so leicht ertragen lässt. Nach der Vorstellung folgt eine Diskussion zwischen Milo Rau und der Theaterkritikerin Irene Bazinger.'

Hintergrund

Milo Rau (* 1977 in Bern, Schweiz) ist Theaterregisseur und Künstlerischer Leiter des 2007 von ihm gegründeten Instituts für Politischen Mord. Als Autor veröffentlichte er unter anderem Was tun? Kritik der postmodernen Vernunft (2013) und Althussers Hände (2015). Ab 2018 wird Rau das Nationaltheater Gent leiten.

Service / Links 

MITLEID. DIE GESCHICHTE DES MASCHINENGEWEHRS
Sa 2.12. - 20:00
Schauspiel Köln - Schanzenstraße 6-20 - Köln
Theaterstück in französischer und deutscher Sprache, mit deutschen Übertiteln, die anschließende Diskussion findet in deutscher Sprache statt.

www.schauspiel.koeln
www.academycologne.org

Mittwoch, 29. November 2017

Aachen - Ludwig Forum: dis/order - Art and Activism in Russia since 2000

Dieser Screenshot der Website des Aachener Ludwig Forums zeigt Katrin Nenashevas Aktion 'Between here and there', eine VR-Performance in Moscow 2017. © Ludwig Forum, Katrin Nenasheva, Foto: Natalia Budantseva.

Dass wir ein schwieriges Verhältnis zu Russland haben, ist nicht erst seit der Besetzung der Krim so, nur deutlicher als je zuvor. Andererseits ist die Bedeutung Russlands für die Bundesrepublik auch durch die große Anzahl von Bürgern enorm, die eine familiäre Beziehung, einen individuellen Bezug zur ehemaligen Sowjetunion haben.

Und auch nicht erst seit dem - vor allem im Osten - grassierenden Lügenpresse-Phänomen und der letzten Wahl in den U.S.A. ist politisch Interessierten bewusst, dass es eine interessante Diskrepanz zwischen dem Russland-Bild westlicher Medien und dem in den russischen Medien gibt. 

Fake-News: Wer lügt eigentlich mehr?

Die Aachener Ausstellung hat viel (politisches) Potential und verdient Lob bereits aufgrund der Tatsache, dass sich bedeutende Ausstellungshäuser diesem durchaus heiklen Thema scheinbar nicht widmen wollen. Oder haben wir da was übersehen?

Hier folgen nun grundlegende Informationen vom Aachener Ludwig Forum zur Ausstellung dis/order - Art and Activism in Russia since 2000:

'Zeitlich eingerahmt vom hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution und den Präsidentschaftswahlen in Russland im März 2018 blickt das Ludwig Forum auf Situationen und Formen des Politischen in der zeitgenössischen Kunst Russlands. Im Gegensatz zu den 1990er-Jahren war die Zeit seit dem ersten Amtsantritt Wladimir Putins im Jahr 2000 durch einen wachsenden staatlichen Druck auf sozial und politisch engagierte Kunst geprägt. 

Viele der zumeist in den 1980er-Jahren geborenen KünstlerInnen der Post-Perestroika-Generation entwickelten unterschiedliche Strategien des künstlerischen Widerstandes gegen die Repressionen der „gelenkten Demokratie“, die von subtilen Äußerungen bis hin zum offenen Protest reichen. Ihre Handlungsfelder sind hierbei insbesondere der öffentliche Raum und das Internet. 

Die Bandbreite der künstlerisch-aktivistischen Positionen reicht von kritischen Gesellschaftsanalysen über politische Aktionen, die in einer evidenten Nähe zum politischen Aktivismus oppositioneller Bewegungen stehen, bis hin zu gesellschaftspolitischen Utopien. Die Ausstellung ist einerseits chronologisch und andererseits nach Aspekten aufgebaut, die bestimmte künstlerische Arbeiten und Aktivitäten kontextualisieren. 

Stichwortgebend sind z.B. das Erbe des Kommunismus, Anarchismus und Punk-Kultur, Feminismus und Stereotypen sowie die Unterstützung von Migranten und Minderheiten in Russland. Hierbei stellt sich stets die Frage nach den Grenzen zwischen Kunst und Aktivismus – nach ihren Strategien und Bewegungen. 

Begleitet werden die künstlerischen und aktivistischen Positionen von Zeitdokumenten, die beispielsweise die Geschichte der zensierten Ausstellungen „Achtung, Religion!“ (2003) und „Verbotene Kunst“ (2007) nacherzählen, und einem Zeitstrahl, der wichtige politische und künstlerisch-aktivistische Ereignisse von 2000 bis heute veranschaulicht.

KünstlerInnen der Ausstellung: Blue Noses, Bombily, Chto Delat, FFC (The Factory of Found Clothes), Gluklya (Natalia Perschina-Jakimanskaja), Gogol’s Wives, Olga Jitlina, Alisa Joffe, Alexej Jorsch, Maria Kiseljewa, Viktoria Lomasko, Artjom Loskutow, MediaImpact, Denis Mustafin/ Wlad Tschischenkow/ Georgi Dorochow, Nadenka Creative Association, Katrin Nenaschewa, Anatoli Osmolowski/ Nongovernmental Control Commission, Partizaning, PG Group, Pussy Riot, Queer-Feminist Affinity Art Group „Unwanted Organisation“, #quietprotest, Radek Community, Timofei Radia, Polina Rodrigues, Sweta Shuwajewa, Shvemy Sewing Cooperative, The Trade Union of Street Artists, Tsvetafor, Urbanfeminism, Verhotura and Friends, Woina/Moskau, ZIP Group.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die im Frühjahr 2018 im Goethe-Institut St. Petersburg präsentiert wird.

KuratorInnen der Ausstellung: Holger Otten und Tatiana Volkova'

Service und Links Art and Activism in Russia since 2000
noch bis zum 18. Februar

@ Ludwig Forum Aachen
Jülicher Straße 97–109
52070 Aachen
Tel. 0241 1807-104 - info@ludwigforum.de

Öffnungszeiten Di-So 10-17 Uhr sowie Do 10–20 Uhr
lobenswert: Eintritt frei für alle unter 21 Jahren und jeden Donnerstag ist generell freier Eintritt!

- die Website des Aachener Ludwig Forums zur Ausstellung dis/order, Art and Activism in Russia since 2000, hier
- die Süddeutsche Zeitung über die Ausstellung Art and Activism in Russia, hier

Montag, 27. November 2017

29. November Köln: SOIRÉE SONIQUE mit Jonathan Golove und Birk-André Hildebrandt

 © Rochus Aust

Weiter geht's im Lutherturm, dessen Name aufgrund des Jubiläums nicht nur in Köln und in Musikerkreisen zuletzt über Bekanntheit nicht klagen darf... Wer mehr über den neuen Raum für klangbasierte Künste erfahren will, dem sei die Suche auf unserem Blog empfohlen...

Am kommenden Mittwoch Abend gibt es Klänge von Jonathan Golove/Buffalo NY (Theremin-Cello) und Birk-André Hildebrandt/Bochum (Sound of Silence / Scheinzeitmenschen) und Rochus Aust/Köln (Die Vision von der poetischen Sauberkeit / Moderation).

SOIRÉE SONIQUE 
Mittwoch, 29. November 2017, 18:30
LTK4 im Lutherturm · Martin-Luther-Platz 2-4 · 50677 Köln-Südstadt
 

SOIRÉE SONIQUE
immer am letzten Mittwoch im Monat um 18.30h bei LTK4 im Lutherturm

regionale, nationale und internationale Gäste geben spannende Einblicke in die Klangbasierten Künste 
Vorschau
Mittwoch 27.12.2017 · 18.30h · LTK4 im Lutherturm · Köln
Mittwoch 31.01.2018 · 18.30h · LTK4 im Lutherturm · Köln
Mittwoch 28.02.2018 · 18.30h · LTK4 im Lutherturm · Köln

in Kooperation mit Netzwerk Klangbasierte Künste analog/digital NRW
Donnerstag 14.12.2017 · 19.30h · Alte Mitte · Essen (Gastgeber Florian Walter)
Freitag 15.12.2017 · 19.30h · Teutoburgia · Herne (Gastgeber Wolfram Lakaszus)

 
Service und Links
- LTK4 - Martin-Luther-Platz 2-4 - 50677 Köln - begehbar Mi-Sa 16-20 Uhr
- kunstlich über den Start des neuen Raumes für klangbasierte Kunst, hier
- die Website LTK4, dem neuen Raum für klangbasierte Kunst, hier
- mehr über Birk-André Hildebrandt, seine Website, hier 
- mehr über Jonathan Golove, die Website der University of Buffalo, hier
- mehr über Rochus Aust erfährt man hier

Mittwoch, 22. November 2017

Köln - Kunst im privaten Raum: Kommen Sie nach Hause! 24.-26. November

Ankommen, zuhause sein und sich so fühlen. Auch im Kunstkontext hat dieser Aspekt positive Assoziationen und Beispiele im Ausstellungsformat. Jan Hoet etwa ist ein bekannter Vertreter des chez nous-Konzepts. In Köln war es Steff Adams, die schon lange vor dem Museum Ludwig Interessierte, Freunde und Kunstproduzierende in Privaträume einlud... © Foto Steff Adams

Das Phänomen von Ausstellungen in Privaträumen, echten Privaträumen, also Orte, wo Menschen leben und dies dementsprechend überall, in allen Ecken und Räumen zu sehen ist, ist ein inzwischen traditionelles oder zumindest etabliertes Konzept. 

Im Gegensatz zu den vielen grauen, weil so formalen und daher meist auch recht langweiligen Ausstellungseröffnungen bietet das private Kunstausstellungsformat die Chance, das interesseirte Kunstpublikum etwas unetikettierter zu erleben. Herrlich erfrischend... Denn in einer Privatwohnung nehmen die Menschen bereits aufgrund der meist vorherrschenden, relativen Enge ganz anders Kontakt zueinander auf als im Museumsfoyer.

Natürlich bleibt das alles ein gesellschaftliches Spiel. Doch dieser durch das Private des Raumes hervorgerufene unverstellte Moment gilt in gewisser Weise auch für die - dem Format geschuldete, meist eher kleinformatige - Kunst an der Wand. Auf Regalen und der Fensterbank oder wo auch immer sich die zahlreichen Kunstwerke sich im Privatraum befinden mögen. Denn Werke auf Sockeln sind zumindest eher selten...  

Kunst als Heilmittel gegen den heimischen Horror vacui?

Steff Adams 'Kommen Sie nach Hause'-Ausstellung ist Kult. Und auch im Jahr 2017 präsentiert sie wieder eine unglaubliche Anzahl von Kunstwerken, die von den folgenden kunstschaffenden Menschen kreiert wurden: 

Achim Mohne, André Böxkes, Andrea Imwiehe, Andreas Bausch, Andreas Bischoff , Angelika Stienecke, Anja Lenze, Anja Matzerath, Anna Guttmann, Annette Reichardt, Armin Künstler, Barbara Haiduck, Barbara Curti, Bert Didillon, Besirat Kilian, Britta Wandaogo, Bruno De Piero, Carola Willbrand, Chris Schulz, Christina Stohn, Claudia Schmitz, Corinna Rosteck, Cristina Cerminara, Dinah Frank, Dirk Sagowsky, Dorothea Schäfer, Eberhard Weible, Elmar Mauch, Esther Kusche, Francesco Raffa, Friedrich Dörffler, Georg Petermann, Güde Renken, Harald Busch, Havva Sari, Heiko Voelz, Helena Warnke, Irena Paskali, Jochem Ahmann, Julia Horn, Jürgen Kisters , Jürgen Paas, Kathrin Rabenort, Katja Rosenberg, Katja Struif, Klaus Dieter Brüggenwerth, Klaus Schäfer, Kristiane Vajda, Laas Abendroth, Leo Löhr, Liana Zanfrisco, Manuela Krekler-Marx, Marc Volk, Maria Jauregui Ponte, Mark Met, Markus R. Bothur, Martin Warnke, Mathias Kopetzki, Michael Baudenbacher, Michael Kampert, Midori Mitamura, Miriam Jordan, Natalie Aschenbroich, Odine Lang, Peter Heinz, Piet Wessing, Ralf Hennerici, Ralf Witthaus, Regine Strehlow-Lorenz, Rosa M. Hessling, Ruth Knecht, Sabine Knappe, Sarah Stienecke, Sonja Kuprat, Starace Sergio, Stefan Bücher, Stefan Krastel, Stefanie C. Zürn, Steff Adams, Stephan Schmitz, Stewens Ragone, Susann Volzer, Takamitsu Kawarasaki, Thomas Roppelt, Thomas Wenzler, Thomas Zika, Thomas Zydek, Tilman Lothspeich, Tomte Hagemann, Ullrich Rödder, Uwe Ahlgrimm, Uwe Siemens, Wolfgang Bellwinkel, Wolfgang Bous, Wolfgang Müllerschön, Wolfgang Schulte, Wolfgang Vollmer, Yvonne Diefenbach

Service und Links
@ Steff Adams - Gereonswall 27a - 50668 Köln
Vernissage: 24. November ab 15 Uhr

Lesung am 24. November 15 Uhr: Mathias Kopetzki liest unveröffentlichte Texte
 

Öffnungszeiten: 
25.11.2017, 16 - 20 Uhr
26.11.2017, 12 - 17 Uhr
- zahlreiche der oben gelisteten Künstlernamen sind mit Links versehen...

Montag, 20. November 2017

Tatort Münster: Die Würde der Kunst oder Kunstlabelkunst...

Im Juni 2016 sandte ein unbekannter Künstler/Kritiker uns diese Postkarte, eine Collage, ein (kunst-)politischer Kommentar. Material: Schwarzer Stift auf LWL-Postkarte © Lange Nacht der Museen, Foto Elisabeth Deiters-Keul.

Nach dem TV-Tatort nun die kunstpolitische Fortsetzung... Piene und das Label

Ein Screenshot der Website der Initiative NO!LOGO

Sehr geehrte lesende Menschen, wir begrüßen Sie an dieser Stelle aus aktuellem Anlass mit einer Sonderberichterstattungskurzmeldung aus Münster. Nach dem gestrigen Tatort von wohl eher fragwürdiger Qualität, widmen wir uns einer aktuell wieder sehr lebendigen Diskussion...

Darf eine öffentliche, eigentlich gemeinnützige Institution nachträglich ihr Logo in ein Kunstwerk integrieren lassen? Und das fernab von der Frage, wie diese Institution sich mit solchen Aktionen noch glaubhaft als eine sich für Kunst und Kultur sensibel einsetzende darstellen möchte... 

Also nochmal kurz und knapp für alle: Darf ein Logo im Nachhinein in ein prominentes Kunstwerk 'reingebaut' werden? Ist das Kunst oder nur Kunst am Bau? Über solche Fragen wird nicht nur in Münster - dem Tatort dieser, vorsichtig formuliert, fragwürdigen Aktion - seit nunmehr vielen Jahren gestritten.

Hier folgen abschließend einige Zeilen aus einer recht aktuellen Presseerklärung der Initiative NO!LOGO, die das Münsteraner Kunstwerk vom Logo befreien und so der Kunst ihre Würde zurückgeben möchte: 

''Sehr geehrte Damen und Herren,

der Streit um das Logo in der „Silbernen Frequenz“ von Otto Piene eskaliert. Gestern ist zu diesem Thema ein Vorabdruck eines Interviews mit Professor Dr. Erich Franz erschienen, das in der aktuellen Ausgabe #7 des Magazins Münster Urban veröffentlicht wird. In der entscheidenden Planungsphase für die Integration des Logos war Franz direkter Ansprechpartner von Otto Piene. Seine präzisen Erinnerungen sind für alle Unterstützer unserer Initiative deshalb von großem Interesse.

Des weiteren fügen wir eine gemeinsame Erklärung der Freunde des LWL-Museums für Kunst und Kultur, des Westfälischen Kunstvereins und der Initiative NO!LOGO zu diesem Thema bei. Über die weitere Entwicklung werden wir Sie informieren.
 

(...)

Heute hat sich nun auch der langjährige Direktor des Westfälischen Landesmuseums Münster, Professor Dr. Klaus Bußmann mit einem Statement zur aktuellen Diskussion in der Causa Piene positioniert. Nähere Details entnehmen Sie bitte der Website.

Initiative NO!LOGO - Respekt für Kunst

vertreten durch: Dr. Harald Paulus und Dr. Peter Krone - info@initiative-no-logo.de www.initiative-no-logo.de''

Service und Links
Die Initiave-No-Logo sammelt alle aktuellen Positionen und Veranstaltungstipps zum Streit um Kunst und Label, die oben erwähnten Texte und Interviews finden Sie hier

- der Tatort: das LWL-Museum für Kunst und Kultur
es schadet sicher nicht, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen, hier für alle die das tun wollen das Grundlegende bzw. die Adresse, Kontaktdaten etc: 
Domplatz 10 - 48143 Münster - 0251 5907 201 - museumkunstkultur@lwl.org 

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an den Feiertagen 10 - 18 Uhr 
Lobenswert: Am zweiten Freitag im Monat ist das Museum bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist an diesem Tag frei.

Recherche / Stimmen zum Thema
- Gebt der Kunst die Würde zurück, kunstlich.com und die geschickte, weil medienwirksam parallel zur nahenden Eröffnung der Skulptur Projekte platzierte, Pressemitteilung der Initiave-No-Logo, hier
- kunstlich.com: Die PKK vom Juni 2016 über das LWL Logo in Münster, hier
- kunstlich über Museen als Repäsentationsmaschinen (4/2016), hier - www.kunstlebt.org und www.initiative-no-logo.de 
- Silberne Frequenz - Martin Schmidl über die Integration des LWL-Logos in Pienes Kunstwerk, hier 
- LWL-blog zum Thema, hier
- LWL-Presseerklärung zum Abbau der Piene-Arbeit, 2009, hier
 - Architekt Volker Staab über den LWL-Neubau, BAUWELT Nr. 35/2014, hier 
-
LWL-Presseerklärung zur Installation der Silbernen Frequenz, 2014, hier 
-
die Haltener Zeitung über den Münsteraner Kunst-Skandal, 28.5.2010, hier
-
die Münstersche Zeitung über den Kunststreit, 13.11.2014, hier
-
die
Westfälischen Nachrichtender über Kunst und Werbung, 13.11.2014, hier   
-
retrospektiven über Piene und die Silberne Frequenz, 14.6.2015, hier
-
kritikmuenster über den LWL und Pienes Lichtinstallation, 10.6.2016, hier

Freitag, 17. November 2017

Köln - Skulpturenpark #9 - Mich wundert NICHT, dass ich so fröhlich bin...

Eine Hollage an die Kölner Sakralästhetik des (späten) 20. Jahrhunderts? Thomas Schüttes 'Weinende Frau' genannte Arbeit aus dem Jahr 2011 hat uns (erneut) so verzaubert, das wir ihr gegenüber den vielen neuen Arbeiten der 9. Ausgabe an dieser Stelle den Vorzug geben. © Thomas Schütte, VG Bild-Kunst, Stiftung Skulpturenpark Köln, Foto: Gerd Mörsch

Zugegeben, wir haben den aktuellen Skulpturenpark #9-Titel etwas verändert. Eigentlich lautet er 'Mich wundert, dass ich so fröhlich bin...' Aber wir wundern uns nach einem Spaziergang im Skulpturenpark eben NICHT, dass wir so fröhlich sind... 

Denn viele der im Kölner Park nahe des Rheins ausgestellten Kunstwerke machen einfach gute Laune. Wir haben zuletzt ausführlicher über die 9. Ausstellung im Kölner Skulpturenpark berichtet, interessanterweise sind uns vor allem ältere Arbeiten wieder ins Auge gefallen. Zum Beispiel die Beiträge von Jimmy Durham, Leiko Ikemura, Manfred Pernice und Heimo Zobernig.

Nachts im Skulpturenpark?

Die beiden letzten überzeugen durch ihre anarchische, humorvolle Unterwanderung. Wer die Arbeiten von Pernice und Zobernig studiert, kommt nicht umhin, sich vorzustellen, hier in einer lauen Sommernacht mit Freunden ganz allein, quasi exklusiv den Ort und die vielen Kunstwerke heimlich zu genießen...

In diesem Sinne, gehen Sie einfach mal hin! Ein Spaziergang an diesem Ort, ohne allzu knappe, zeitliche Rahmenbedingungen befreit den Geist, inspiriert...    

Service und Links
LA FIN DE BABYLONE - Mich wundert, dass ich so fröhlich bin!
20. Jahre SKULPTURENPARK KÖLN
bis Juni 2019
 

Stiftung Skulpturenpark Köln - Elsa-Brändström-Straße 9 - 50668 Köln - Tel 0221 3366 8860 - info@skulpturenparkkoeln.de 

- kunstlich.com über die 9. Ausgabe des Kölner Skulpturenparks, hier
- die Website des Köner Skulpturenparks, hier
- der Kölsche Kultur-Paukenschlag 2006: Sammlung Stoffel geht nach München, Georg Imdahl für den Kölner Stadtanzeiger, hier
- 2012, die Fortsetzung des Dramas um die Stoffel-Sammlung, Christian Deppe für die Kölnische Rundschau hier

Dienstag, 14. November 2017

Performance: In der Firma - katze und krieg / Clark Beaumont - Köln - 21. - 23. November

Ein bisschen Goldstaub in den grauen Büroalltag bringen? Das Einladungsmotiv für die Performance-Kollaboration von katze und krieg und Clark Beaumont © katze und krieg und Clark Beaumont

Man darf gespannt sein, was die beiden Performance-Duos katze und krieg und Clark Beaumont in Form einer Kollaboration da in Köln in kommerziellen Räumen veranstalten werden. In der Firma heisst die an drei Tagen erlebbare Aktion, für die Interessierte sich anmelden müssen. Geheimer Ort? Geheime Aktion? 

Wir sind gespannt und empfehlen allen für inspirierende Performance offenen Menschen, sich rechtzeitig anzumelden. Hier folgen nnun ein paar Zeilen der Veranstalter:  

''Herzliche Einladung zu In der Firma! 
Warm invitation to In der Firma!
 

krawatte und laptop
katze und krieg

In der Firma - Eine Performance von katze und krieg und Clark Beaumont

Eine leise rauschende Klimaanlage
Schreibtische, Drehstühle, eine Büropflanze
Künstliches Licht, ein Kalender voll mit Terminen
Angestellte in Anzügen, vertieft am Computer
Dazwischen zwei Menschen
Sich innig umarmend.''


Hintergrund

Die Künstlerduos katze und krieg und Clark Beaumont entwickelten gemeinsam lebendige Bilder, die den Arbeitsplatz bereichern. Bei einer interventiven Führung durch Unternehmen in Köln kannst auch Du Dich von dem Potenzial der Performancekunst für die Arbeitswelt inspirieren lassen.

Assistenz: Vivien Grabowski - Die Performance findet in englischer Sprache statt. Aufführungen: 21.11.2017 um 14 Uhr - 22.11.2017 um 15 Uhr - 23.11.2017 um 16 Uhr
 

Karten 
Bei Kartenreservierung unter katzeundkrieg@yahoo.de oder unter 0151 / 17889289 wird der genaue Treffpunkt bekanntgegeben. Kartenpreis 7/12 Euro, ermäßigt auch für Künstler.

English information


In der Firma - a performance of katze und krieg and Clark Beaumont

a gentle white noise of the air conditioning
desks, swivel chairs, an office plant
artificial light, calendar stuffed with deadlines
employees in suits absorbed by their computers
inbetween two humans
hugging each other’s heartfelt

Background

The artistduos katze und krieg and Clark Beaumont developed together living sculptures, which enrich the working place of companies. Get inspired by the potential of performance art placed in the working world during an interventive guided tour through firms in Cologne.
 

The language of the performance is English. Assistance: Vivien Grabowski

Dates: 21.11..2017 at 2 pm - 22.11.2017 at 3 pm - 23.11.2017 at 4 pm 

Tickets: By reserving a ticket you get the exact place of the performance. Write to katzeundkrieg@yahoo.de or call 0151/ 17889289. Tickets from 7 to 12 Euro, reduced as well for artists.

Links
www.katzeundkrieg.de 
www.clarkbeaumont.com

Freitag, 10. November 2017

Vortrag: Bernadett Settele - Bildung in Performance (Live-Übertragung), 29. November, 16 Uhr

Mit dieser Aufnahme einer anscheinend sportlichen Performance wirbt Bernadett Settele und das Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln für den Vortrag über Bildung in Performance. Da es - leider wie so oft - keine Urheberrecht-Hinweise gab, spekulieren wie darüber wie folgt und bitten die Rechteinhabenden um Verständnis und Hinweise - Danke © Philippe Wicht / Bernadett Settele / Institut für Kunst und Kunsttheorie / Universität zu Köln

Die Diskrepanz zwischen dem durchaus auch für breitere Zielgruppen interessanten Angebot - zum Beispiel Vorträge - von Bildungsinstitutionen wie Universitäten und den leider doch sehr begrenzten Werbemaßnahmen für solche Veranstaltungen ist unser zentrales Thema bis zum Ende des Jahres. 

In diesem Sinne wird - stellvertretend - das Angebot von Institutionen wie dem Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, das über spezifische Besuchergruppen hinaus - a.k.a. Studierende - kaum wahrgenommen wird, an dieser Stelle regelmäßig Thema sein bzw. beworben.


Zufall? Der kommende Vortrag passt aus verschiedenen Gründen wie die Faust aufs Auge: Zum einen ist es eine Live-Übertragung, thematisiert also indirekt die Chancen digitaler Medien für die Lehre, die zuletzt an dieser Stelle bereits Thema waren. 

Zum anderen ist der Titel des Vortrags von Bernadett Settele wie für uns geschaffen. Denn wie aufmerksame Lesende dieses Blogs wissen werden, ist auch das Thema Performance an dieser Stelle ein durchaus zentrales...

Hier folgen nun einige Zeilen aus der Presseerklärung zum sicherlich inspirierenden Vortrag von Bernadett Settele über Bildung in Performance:
 
'Kunstvermittlung greift häufig künstlerische Praxen – auch aus Performance – auf, um Bildungsmomente und Räume des Miteinanders zu erzeugen. Wie bilden uns kollektive ästhetische Situationen? Der Vortrag stellt an Performancebeispielen und in Bezugnahme auf queerfeministische Theorien Überlegungen zur Theoretisierung des Jetztraumes von Performance vor.'

Hintergrund

Bernadett Settele, Mag. Art., forscht als wissenschaftliche Mitarbeiter_in an der Hochschule Luzern – Design & Kunst zu politisch engagierter Kunst und Kunstvermittlung; promoviert an der Universität Hamburg zum Thema „Bildung in Performance“; und ist Lehrbeauftragte an der Zürcher Hochschule der Künste.

Relevante Publikationen:
„Verletzbarkeit – Körper in der Bildung“, in: Irgendwie anders. Inklusionsaspekte in den künstlerischen Fächern und der ästhetischen Bildung, herausgegeben von Manfred Blohm, Andreas Brenne und Sara Hornäk, Hannover: Fabrico Verlag, 2017, S. 75-84.
Alena Nawrotzki, Sepake Angiama, Zachary Bowman und Bernadett Settele: „Art Education in Contemporary Art Museums“, in: Now-Tomorrow-Flux. An Anthology on the Museum of Contemporary Art, herausgegeben von Beatrice von Bismarck, Heike Munder und Peter J. Schneemann, Zürich: JRP Ringier Kunstverlag, 2017, S. 227–239.
„Thinking towards a Queer Art Education through Collective Practices in Performance“, in: Performance Research, 21:6, On radical education, 2016.
„Queer Art Education“, in: What’s Next? Art Education, herausgegeben von Torsten Meyer und Gila Kolb, München: kopaed, 2015, S. 308-311.
„Dorothea Rust – Floating Gaps. Affektive Politiken von Performance-Kunst zwischen Erinnerung und Ereignis“, in FKW: Zeitschrift für Geschlechterforschung und Visuelle Kultur, Nr. 55, New Politics of Looking: Affekt und Repräsentation, 2014.

Service/Links

Bernadett Settele: Bildung in Performance
(Live-Stream) 29. November - 16 Uhr
Universität zu Köln - Gronewaldstraße 2 - Block B - R 2.212 (ehemals 235) 

www: http://kunst.uni-koeln.de
www: http://www.medialogy.de


Wer mehr über den Hintergrund des oben als Teaser verwendeten Bildes erfahren will, sollte diese Website besuchen: www.philippewicht.com

Kommende Veranstaltungen
29.11.2017, 18:00   Christina Otto: Medieneinsatz in der Grundschule. Mit wenig viel erreichen. (Saloon Arts Education)
06.12.2017, 16:00   Stefan Heidenreich, Torsten Meyer, Karina Nimmerfall, Ingrid Roschek: Podiumsdiskussion Curatorial Turn (Kunstpädagogische Positionen)
10.01.2018, 16:00   Ulrich Schötker (Kunstpädagogische Positionen)
17.01.2018, 18:00   Jane Eschment, Gesa Krebber: DIY #kunstunterricht – SchülerInnenpartizipation. (Saloon Arts Education)

Mittwoch, 8. November 2017

Vortrag: Mandy Schiefner-Rohs - Zur Rolle von digitalen Medien in Lehrkonzeptionen Dozierender, 14. November, 17:45 Uhr

Mit diesem Motiv wirbt Mandy Schiefner-Rohs und das Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln für den Vortrag über die Rolle von digitalen Medien in Lehrkonzeptionen Dozierender © Mandy Schiefner-Rohs / Institut für Kunst und Kunsttheorie / Universität zu Köln

Die Diskrepanz zwischen dem durchaus auch für breitere Zielgruppen interessanten Angebot von Bildungsinstitutionen wie Universitäten und den doch eher begrenzten Werbemaßnahmen für deren Veranstaltungen ist unser Thema für die letzten Wochen des Jahres. 

In diesem Sinne wird das Angebot von Institutionen wie dem Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, das über spezifische Besuchergruppen hinaus - a.k.a. Studierende - kaum wahrgenommen wird, an dieser Stelle regelmäßig Thema sein.

Digitale Medien sind wie Kulturelle Bildung nicht erst - wie die Vortragende schreibt - seit einigen Jahren ein omnipräsentes Thema. Aus eigener Erfahrung wissen wir, welche Hürden die Etablierung digitaler Medien, die gegen Ende des 20. Jahrhunderts einsetzte, nehmen musste.

Daher sind wir immer wieder sehr verwundert, wenn wir im Kontext von kunsthistorischen, -wissenschaftlichen oder -pädagogischen Konferenzen einen Über- und Einblick in aktuelle (Forschungs-)Projekte gewinnen, welche die Potentiale der Digitalisierung für die Kunst- und Kulturwissenschaften nutzen möchten. 

Denn multimediale Forschung und Vermittlung ist das Kerngeschäft der Kunstgeschichte, seit Jahrhunderten wohlgemerkt... Hier folgen nun einige Zeilen aus der Presseerklärung zum sicherlich erhellenden Vortrag von Mandy Schiefner-Rohs über die Rolle von digitalen Medien in den Lehrkonzeptionen Dozierender:
 
'Digitalisierung lautet das Schlagwort der letzten Jahre. Und schaut man in Debatten um Digitalisierung in Schule, Hochschule und Arbeitswelt, so wird schnell klar: In Deutschland beseht hinsichtlich der Integration digitaler Medien in Bildungsinsitutionen dringender Handlungsbedarf. So kommt es nicht von ungefähr, dass auch der studentische Alltag mehr und mehr von Medien durchdrungen ist: von A wie Anmeldung bis zur Z wie Zulassung.
 

Bezogen auf die Rolle digitaler Medien in der Lehre könnte das Z auch doppeldeutig zwischen Zumutung und Zu-Mutung gelesen werden: Was muten Lehrende Studierenden eigentlich zu? So kann Gestaltung von Lehr-Lernarrangements an der Hochschule als ermöglichende oder hemmende Rahmenbedingung für Medienhandeln in der Hochschule betrachtet werden. Der Vortrag nimmt daher auf Grundlage erster Ergebnisse eines Reviews im BMBF-Projekt You(r) Study – Eigensinnig Studieren im 'digitalen Zeitalter’ die Gestaltung von Lehr-Lernarrangements mit digitalen Medien in den Blick. 

Zentral sind spezielle Fragen danach, wie digitale Medien in Lehr-Lernkonzepte Dozierender integriert werden und welche hochschuldidaktischen Erfahrungen es mit digitalen Medien in einzelnen Disziplinen gibt bzw. welche Vorstellungen von Medien in Diskursen um Medien in der Hochschule zu finden sind. Gemeinsam wollen wir diskutieren, inwieweit diese Entscheidungen studentisches Medienhandeln prägen können.'

Hintergrund

Mandy Schiefner-Rohs ist Juniorprofessorin für Pädagogik an der TU Kaiserslautern. Sie hat Erziehungswissenschaft, Kunstgeschichte und Informationswissenschaft studiert und war in unterschiedlichen Universitäten in Deutschland und der Schweiz in Wissenschaft, Lehre und dem Bereich Hochschuldidaktik/E-Learning tätig.

Service/Links 

Mandy Schiefner-Rohs: Und täglich grüßt das Murmeltier: Zur Rolle von digitalen Medien in Lehrkonzeptionen Dozierender
Dienstag 14. November - 17:45 Uhr
Universität zu Köln - Institut für Kunst und Kunsttheorie Gronewaldstraße 2 - Block B - R 2.212

Kommende Vorträge:
Di 12.12.2017: Anna Morten (Köln, Psychologie): Die Wirksamkeit audiovisueller Gegenbotschaften gegen extremistische Propaganda (Medienpsychologie)
Di 09.1.2018: Peter Moormann (Köln, Musik)
Di 16.1.2018: Kai Hugger & Christian Noll (Köln, Medienpädagogik): Youtube und politische Partizipation

www: http://kunst.uni-koeln.de
www: http://www.medialogy.de

Montag, 6. November 2017

Vortrag: Georg Peez - Beobachten. Einblicke in Forschungsprozesse und Praxiskonzepte gegenwärtiger Kunstpädagogik, Mittwoch, 8. November, 16 Uhr

Hat dieses Kind etwa die digitalen Arbeiten von David Hockney gesehen? Mit diesem Bild wirbt der Vortragende und das Kölner Institut für Kunst und Kunsttheorie für den spannenden Vortrag © Georg Peez / Institut für Kunst und Kunsttheorie / Universität zu Köln

Wir haben die Diskrepanz zwischen dem spannenden Angebot und den begrenzten Werbemaßnahmen von Bildungsinstitutionen zuletzt bereits erwähnt. Daher wird das Angebot von Institutionen wie dem Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln, das über deren spezifische Besuchergruppen hinaus kaum wahrgenommen wird, an dieser Stelle bis zum Ende des Jahres intensiver beworben.

Denn Kulturelle Bildung ist nicht nur ein seit einigen Jahren omnipräsentes Schlagwort. Sie ist ein gesellschaftlich bedeutendes Konzept des letzten Jahrhunderts und zentral für unser Verständnis von Kunst, deren Aufgaben und Möglichkeiten.

Hier folgen nun einige Zeilen aus der Presseerklärung zum spannenden Vortrag von
Georg Peez über aktuelle Forschungsprozesse und Praxiskonzepte der Kunstpädagogik:
 

'Aufmerksam beobachten – Forschungsmaterial erheben, systematisieren und auswerten – qualitativ-empirisch Forschen. Wie dies im Rahmen von Kunstpädagogik aussehen kann, wird anhand einiger Fallstudien und kunstdidaktischer Konsequenzen hieraus erörtert. Im Zentrum steht die Offenheit Forschender, eigene Auffassungen sowie Interpretationswege durch das Forschungsmaterial so stark irritieren zu lassen, es als ‚autonomes‘ Material so wichtig zu nehmen, dass innovative Sichtweisen, Bezüge und Beschreibungen über das zu untersuchende Phänomen bzw. Feld entwickelt werden können.'

Hintergrund 

Dr. Georg Peez ist Professor für Kunstpädagogik, er lehrt und forscht an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. seine Forschungsschwerpunkte sind u.a.: Qualitative empirische Forschung in der Kunstpädagogik, Digitale Medien im Kunstunterricht, Dimensionen ästhetischen Verhaltens von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und  Evaluations- und Wirkungsforschung in kunst- und kulturpädagogischen Bereichen.

Service/Links 

Georg Peez: Beobachten. Einblicke in Forschungsprozesse und Praxiskonzepte gegenwärtiger Kunstpädagogik
Mittwoch, 8.11.2017 - 16 Uhr
Universität zu Köln - Institut für Kunst und Kunsttheorie - Gronewaldstraße 2 - Block B - R 2.212

www.georgpeez.de
www: http://kunst.uni-koeln.de
www: http://www.medialogy.de

Kommende Vorträge

15.11.2017, 18:00: Sina Semsahra / Katja Huppertsberg: I Love ÄE. Realitätscheck (Saloon Arts Education)
29.11.2017, 16:00: Bernadett Settele: Bildung in Performance (Live-Stream Zürich) (Kunstpädagogische Positionen)
29.11.2017, 18:00: Christina Otto: Medieneinsatz in der Grundschule. Mit wenig viel erreichen. (Saloon Arts Education)
06.12.2017, 16:00: Stefan Heidenreich, Torsten Meyer, Karina Nimmerfall, Ingrid Roschek: Podiumsdiskussion Curatorial Turn (Kunstpädagogische Positionen)
10.01.2018, 16:00: Ulrich Schötker (Kunstpädagogische Positionen)
17.01.2018, 18:00: Jane Eschment, Gesa Krebber: DIY #kunstunterricht – SchülerInnenpartizipation. (Saloon Arts Education)

Freitag, 3. November 2017

Köln: Jörg Obergfell - KOYA

Bunker? Flakturm? Flugzeugcockpit oder U-Boot? Temporäre Architektur wie dieser Geräteschuppen bedient sich oft objets trouvés bzw. vorhandener Materialien... © Jörg Obergfell

Köln. Kunst. Kalk. Diese Ausstellung scheint für den umstrittenen, inzwischen bereits gehypeten Stadtteil wie gemacht. Echt, dreckig, arm, so sexy wie Berlin? Wir raten: Machen Sie sich selbst ein Bild. Ein Spaziergang ausgehend von Kalk-Post zum Beispiel. Denn natürlich ist Kalk viel mehr als das Klischee und die Summe der Gerüchte... 

Nur eines ist sicher: Im Verhältnis zu anderen Kölner Stadtteilen kann man und Frau hier noch faire Mieten finden. Noch... Denn Kalk boomt, wird seit Jahren gentrifiziert, wie man heute so schön schlau und vermeintlich korrekt sagt. Nicht nur in New York entdecken Künstler und Studierende spannende Orte mit Potential und sind aus dieser Perspektive quasi die Avantgarde des Immobilienmarktes. 

Von Ehrenfeld lernen?

In Kalk sind bereits einige spannende Orte wieder verschwunden, ein klares Indiz für kommenden Mietwucher... Aber lassen wir nun einmal das beiseite. Und konzentrieren wir uns auf die inspirierenden Dinge des Lebens: Kunst zum Beispiel... In Kalk werden schon seit einigen Jahren bemerkenswerte Ausstellungen internationaler, zeitgenössischer Künstler und Designer im Büro für Brauchbarkeit präsentiert. 

Und eine kippenbergerwürdige Kneipe in einer Autowerkstatt wurde auch schon geschlossen. OK, zugegeben, der Grund war nicht die Polizei und auch nicht das Ordnungsamt. Aber die dortigen Veranstaltungen sind schon jetzt legendär... Aber jetzt zurück in die Trimbornstraße. Aktuell wird der dort befindliche, kleine aber feine, etwas sperrig Ausstellungsraum im Büro für Brauchbarkeit genannte Ort von Martina Höfflin, Florian Müller, Simon Roth und Julius Terlinden kuratiert.

Kippenberger lässt grüßen

Angesichts des Programms der letzten Jahre, hoffen wir sehr, dass dieser Off-Space für junge Kunst, wie man in den 1990er wohl gesagt hätte, noch viele spannende Positionen in Kalk zeigen bzw. dorthin einladen wird. Seit Oktober sind dort rund 300 Fotografien und eine Installation zu sehen. Und hier folgen nun einige Zeilen aus der Presseerklärung zur Ausstellung KOYA von Jörg Obergfell:

'Kleine, improvisierte Gebäude sind etwas grundlegend anderes als jene Konstruktionen, die von Architekten – den ›Schöpfern von Form‹ – entworfen werden. Sie sind gewissermaßen eine unerwünschte Erinnerung daran, dass Dinge älter und langlebiger sind als Ideen und dass es gelegentlich sogar schwierig sein kann, zwischen den beiden zu unterscheiden.

Jörg Obergfell fotografierte im Norden Japans eine Vielzahl von Geräteschuppen, kleinen „Architekturen ohne Architekten“. Die sowohl im Sommer als auch im dortigen sehr schneereichen Winter entstandenen 288 Fotografien werden wandfüllend im Ausstellungsraum gezeigt. Eine improvisierte Struktur, die die Elemente der Schuppen aufgreift und selber eine Art Schuppen bildet, findet angrenzend ihren Platz im Raum.

Kuratiert von Florian Müller.'

Service und Links

Jörg Obergfell - KOYA
noch bis zum 25. November


Lobenswert, denn bald ist doch schon wieder Weihnachten: Zur Ausstellung erscheint eine Edition, die im Ausstellungsraum erworben werden kann.
@ AUSSTELLUNGSRAUM DES BÜRO FÜR BRAUCHBARKEIT
Öffnungszeiten: Samstag, 14 – 18 Uhr und auf Anfrage - Trimbornstrasse 7 - 51105 Köln -
Kontakt: 0221 9226 920 und ausstellungen@brauchbarkeit.de


- die Website zur Ausstellung Jörg Obergfell - KOYA, hier 
- der Facebook-Auftritt für Ausstellungen im Büro für Brauchbarkeit, hier 
- Kosmas Nikolaou - kunstlich.com über eine Ausstellung im Büro für Brauchbarkeit (8/2016), hier
- learning from Athens? - kunstlich.com über eine Ausstellung im Büro für Brauchbarkeit (10/2016), hier

Donnerstag, 2. November 2017

Vortrag: Ana Teixeira Pinto: Hiding Behind Layers of Irony too Complex to Unmask - Köln, 8. November, 16 Uhr

Ein Ausschnitt des Plakats zum Vortrags von Ana Teixeira Pinto: Hiding Behind Layers of Irony too Complex to Unmask © Ana Teixeira Pinto und Universität zu Köln - Labor für Kunst und Forschung

Im Gegensatz zu den in der Regel nicht gerade überfinanzierten Ausstellungshäusern und -räumen wird das spannende Programm von Bildungsinstitutionen kaum beworben. Daher wird das spannende Angebot von Institutionen wie dem Institut für Kunst & Kunsttheorie der Universität zu Köln über deren spezifische Besuchergruppen hinaus kaum wahrgenommen.

Und das ist der Grund, warum wir uns seit einigen Wochen schon intensiver mit den Vorträgen des Instituts beschäftigen und ausgewählte Vorträge an dieser Stelle bewerben. Kulturelle Bildung ist ein omnipräsentes Schlagwort, ein gesellschaftlich bedeutendes Konzept des 20. Jahrhunderts und zentral für unser Verständnis von Kunst, deren Aufgaben und Möglichkeiten.

Hier folgen nun einige Zeilen aus der Presseerklärung zum spannenden Vortrag von Ana Teixeira Pinto zum Thema Kunsterfahrung in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung:

'The digital turn seems to correlate with a crisis in representation: though equipped with a growing variety of optical media, we are increasingly unable to grasp the algorithmic totality that surrounds us. Data’s primary mode of existence, as Alex Galloway argues, is not a visual one, and the twin forces of globalization and digitalization tend to widen the gap between individual experience and the economic structures that determine it. What happens to art when phenomenological experience - the raw material aesthetics is made of - becomes secondary to information flows?'

Hintergrund

Ana Teixeira Pinto is writer and cultural theorist based in Berlin. She is a lecturer at Universität der Künste, Berlin, and a research fellow at Leuphana University, Lüneburg. Her writings have appeared in publications such as e-flux journal, art-agenda, Mousse, Frieze/de, Domus, Inaethetics, Manifesta Journal, or Texte zur Kunst. She is the editor of The Reluctant Narrator (Sternberg Press, 2014) and has recently contributed to Alleys of Your Mind: Augmented Intelligence and its Traumas (edited by Matteo Pasquinelli, 2015) and Nervöse Systeme (edited by Anselm Franke, Stephanie Hankey and Marek Tuszynski, 2016).

Service/Links

Ana Teixeira Pinto: Hiding Behind Layers of Irony too Complex to Unmask
Mittwoch, 08.11.2017 - 16:00 Uhr
Universität zu Köln - Labor für Kunst und Forschung - City Passagen, 1. Etage, Dürener Str. 89

www.laborfuerkunstundforschung.de
www: http://kunst.uni-koeln.de
www: http://www.medialogy.de