Montag, 20. November 2017

Nach dem TV-Tatort nun die kunstpolitische Fortsetzung... Piene und das Label

Ein Screenshot der Website der Initiative NO!LOGO

Sehr geehrte lesende Menschen, wir begrüßen Sie an dieser Stelle aus aktuellem Anlass mit einer Sonderberichterstattungskurzmeldung aus Münster. Nach dem gestrigen Tatort von wohl eher fragwürdiger Qualität, widmen wir uns einer aktuell wieder sehr lebendigen Diskussion...

Darf eine öffentliche, eigentlich gemeinnützige Institution nachträglich ihr Logo in ein Kunstwerk integrieren lassen? Und das fernab von der Frage, wie diese Institution sich mit solchen Aktionen noch glaubhaft als eine sich für Kunst und Kultur sensibel einsetzende darstellen möchte... 

Also nochmal kurz und knapp für alle: Darf ein Logo im Nachhinein in ein prominentes Kunstwerk 'reingebaut' werden? Ist das Kunst oder nur Kunst am Bau? Über solche Fragen wird nicht nur in Münster - dem Tatort dieser, vorsichtig formuliert, fragwürdigen Aktion - seit nunmehr vielen Jahren gestritten.

Hier folgen abschließend einige Zeilen aus einer recht aktuellen Presseerklärung der Initiative NO!LOGO, die das Münsteraner Kunstwerk vom Logo befreien und so der Kunst ihre Würde zurückgeben möchte: 

''Sehr geehrte Damen und Herren,

der Streit um das Logo in der „Silbernen Frequenz“ von Otto Piene eskaliert. Gestern ist zu diesem Thema ein Vorabdruck eines Interviews mit Professor Dr. Erich Franz erschienen, das in der aktuellen Ausgabe #7 des Magazins Münster Urban veröffentlicht wird. In der entscheidenden Planungsphase für die Integration des Logos war Franz direkter Ansprechpartner von Otto Piene. Seine präzisen Erinnerungen sind für alle Unterstützer unserer Initiative deshalb von großem Interesse.

Des weiteren fügen wir eine gemeinsame Erklärung der Freunde des LWL-Museums für Kunst und Kultur, des Westfälischen Kunstvereins und der Initiative NO!LOGO zu diesem Thema bei. Über die weitere Entwicklung werden wir Sie informieren.
 

(...)

Heute hat sich nun auch der langjährige Direktor des Westfälischen Landesmuseums Münster, Professor Dr. Klaus Bußmann mit einem Statement zur aktuellen Diskussion in der Causa Piene positioniert. Nähere Details entnehmen Sie bitte der Website.

Initiative NO!LOGO - Respekt für Kunst

vertreten durch: Dr. Harald Paulus und Dr. Peter Krone - info@initiative-no-logo.de www.initiative-no-logo.de''

Service und Links
Die Initiave-No-Logo sammelt alle aktuellen Positionen und Veranstaltungstipps zum Streit um Kunst und Label, die oben erwähnten Texte und Interviews finden Sie hier

- der Tatort: das LWL-Museum für Kunst und Kultur
es schadet sicher nicht, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen, hier für alle die das tun wollen das Grundlegende bzw. die Adresse, Kontaktdaten etc: 
Domplatz 10 - 48143 Münster - 0251 5907 201 - museumkunstkultur@lwl.org 

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an den Feiertagen 10 - 18 Uhr 
Lobenswert: Am zweiten Freitag im Monat ist das Museum bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist an diesem Tag frei.

Recherche / Stimmen zum Thema
- Gebt der Kunst die Würde zurück, kunstlich.com und die geschickte, weil medienwirksam parallel zur nahenden Eröffnung der Skulptur Projekte platzierte, Pressemitteilung der Initiave-No-Logo, hier
- kunstlich.com: Die PKK vom Juni 2016 über das LWL Logo in Münster, hier
- kunstlich über Museen als Repäsentationsmaschinen (4/2016), hier - www.kunstlebt.org und www.initiative-no-logo.de 
- Silberne Frequenz - Martin Schmidl über die Integration des LWL-Logos in Pienes Kunstwerk, hier 
- LWL-blog zum Thema, hier
- LWL-Presseerklärung zum Abbau der Piene-Arbeit, 2009, hier
 - Architekt Volker Staab über den LWL-Neubau, BAUWELT Nr. 35/2014, hier 
-
LWL-Presseerklärung zur Installation der Silbernen Frequenz, 2014, hier 
-
die Haltener Zeitung über den Münsteraner Kunst-Skandal, 28.5.2010, hier
-
die Münstersche Zeitung über den Kunststreit, 13.11.2014, hier
-
die
Westfälischen Nachrichtender über Kunst und Werbung, 13.11.2014, hier   
-
retrospektiven über Piene und die Silberne Frequenz, 14.6.2015, hier
-
kritikmuenster über den LWL und Pienes Lichtinstallation, 10.6.2016, hier

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