Mittwoch, 7. Dezember 2016

Wanted: Altruistische Kunstmäzene - Christian Philipp Müller im Museum Ludwig

Das Bild zeigt die aktuelle Installation von Christian Philipp Müller für die Geburtstagsausstellung im Kölner Museum Ludwig © Museum Ludwig und Christian Philipp Müller, Foto: Gerd Mörsch

Bis zur Weihnacht stellen wir an dieser Stelle in loser Folge ausgewählte Arbeiten und künstlerische Positionen aus dem Kölner Museum Ludwig vor. Das ist unser Geschenk für die Institution, die in diesem Jahr ihr 40jähriges Bestehen feiert und sich selbst und uns eine spannende Ausstellung schenkte.

Wer sammelt heute in Köln mit Leidenschaft zeitgenössische Kunst? Und wer wäre bereit, so wie Ferdinand Franz Wallraf und Johann Heinrich Richartz im 19. Jahrhundert es taten, die besten Stücke ihrer Sammlung für immer von ganzem Herzen zu verschenken und in das Museum Ludwig integrieren zu lassen?

Die vergessenen Helden Ferdinand Franz Wallraf und Johann Heinrich Richartz


Diese Frage stellt der Schweizer Konzeptkünstler Christian Philipp Müller prominent, gleich zu Beginn der hier schon mehrfach beworbenen, weil spannenden Jubiläumsausstellung 'Wir nennen es Ludwig'. Riesige gläserne Spendenboxen als Teil einer pop-artigen Installation verkörpern Müllers subtile Frage nach den Mäzenen der Gegenwart.

Kunst als altruistisches Geschenk statt Steuersparmodell  


Diese freundliche Werbung um Spenden harmoniert im wahrsten Sinne des Wortes mit den Guerilla Girls, die nur wenige Meter von Müllers Arbeit entfernt – siehe hier – großflächig einige, vermeintlich großzügige Kunstmäzene aus aller Welt als Steuerhinterzieher und geschäftstüchtige Strippenzieher auf dem internationalen Kunstmarkt entlarvt. Sehr schön.

Mehr dazu an dieser Stelle, in Kürze...

In der Ausstellung 'Wir nennen es Ludwig' vertreten sind die folgenden Künstler: Ge­orges Adéag­bo, Ai Wei­wei, Ei Arakawa & Michel Au­d­er, Min­er­va Cue­vas, Maria Eich­horn, An­drea Fras­er, Meschac Ga­ba, Guer­ril­la Girls, Hans Haacke, Dian­go Hernán­dez, Can­di­da Höfer, Bodys Isek Kin­gelez, Kuehn Malvezzi, Chris­tian Philipp Müller, Mar­cel Oden­bach, Ah­met Ögüt, Claes Ol­d­en­burg, Pratchaya Phin­thong, Alexan­dra Piri­ci & Manuel Pel­muş, Ger­hard Richter, Av­ery Singer, Jür­gen Stoll­hans, Rose­marie Trock­el, Vil­la De­sign Group, Chris­to­pher Wil­li­ams.

Service und Links
- die Website des Museum Ludwig zur Ausstellung, hier
- kunstlich über die Guerilla Girls im Museum Ludwig (11.2016), hier
- kunstlich über Alexandra Pirici und Manuel: Public Collection (11.2016), hier
- kunstlich über Alexandra Pirici und Manuel: Public Collection (09.2016), hier
- Michael Köhler über das Jubiläum und die Ausstellung im Museum Ludwig, hier
- Kunstkritikerin Christiane Vielhaber über das Museum Ludwig, den Mäzen und die Geschichte des Hauses, hier
- Kunst ist Trumpf: 40 Jahre Museum Ludwig, Sabine Oelze über das Museum Ludwig, hier
- Mäzene und Museen - Dörte Hinrichs über das vielschichtige Verhältnis am Beispiel des Kölner Museum Ludwig, hier
- Barbara Engelbach, Kuratorin der Fotosammlung des Museum Ludwig im Gespräch, hier
- das Video zur Kölner Geburtstagsausstellung – Wir nennen es Ludwig, hier
- Museen von Köln bis Peking, der Name Ludwig steht für eines der größten Kunstimperien der Welt, eine aktuelle WDR-Dokumentation, hier
- Ein Museum zieht sich um, eine Multimediareportage von Thomas Köster und Philipp J. Bösel, hier
- Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig, im Gespräch mit Britta Bürger über die Bedeutung der Sammlung Haubrich, hier

Keine Kommentare: