Mittwoch, 12. April 2017

Köln: Michael Portnoy - Character Assassination - 18. April - 21 Uhr


Hier sehen wir einen Ausschnitt der Collage mit der Michael Portnoy für seine jüngste Performance in Köln wirbt. Das Bild ist ein Werk von John Tenniel, The Irish Frankenstein von 1882 © Michael Portnoy

Wer das Glück hatte, 2012 im Rahmen der documenta 13 eine der Performances des New Yorker Künstlers Michael Portnoy in seiner maulwurfshügelartigen Installation zu erleben, wird ausgehend von dem folgenden Text erahnen können, welch fulminante Show Portnoy in Kürze in Köln zeigen wird.

Seine Character Assassination genannte Performance ist Teil des Symposiums The Extreme Centre von der Akademie der Künste der Welt, das im Rahmen der PLURIVERSALE VI vom 18-19. April stattfindet. Was wären die neuen Rechten ohne die neuen Medien? Auch Fragen wie diese werden sicherlich im Rahmen des hochkarätig besetzten Symposiums erörtert. 

Portnoy hingegen widmet sich uns, den Wählern, den Bürgern und Mitgliedern der social media. Über die problematischen Seiten von letzteren haben wir bereits mehrfach und ausführlich berichtet und verweisen daher an dieser Stelle auf die Linksammlung am Ende des Beitrags. 

Auch in Jan Böhmermanns Neo Magazin Royale vom 30. März wurden ausgewählte Personen im Publikum - nach ausführlichem Stalking durch die Redaktion im Vorfeld der Sendung - mehr oder minder humorvoll vorgestellt und -geführt. Doch wer Portnoys Arbeiten kennt und die folgenden Zeilen aus der Presseerklärung zur Kölner Performance liest, wird zurecht mehr erwarten, als Böhmermann zuletzt lieferte.

Hier folgen nun Ausschnitte aus der Presseerklärung zur Premiere der Performance Character Assassination von Michael Portnoy:
 
Character Assassination ist eine neue Performance von Michael Portnoy, in der SIE, das Publikum, anhand Ihrer Datenspuren bloßgestellt und in den Schmutz gezogen werden. Willkommen in der nebulösen neuen Welt der alternativen Fakten und hybriden Medienkriege, in der jeder gehackt und jede Quelle kompromittiert werden kann. 

Was Sie sagen oder denken, ist egal – wichtig ist, dass alles in einem sensationssüchtigen, gelblichen Licht erscheint. Ihre Freunde aus den sozialen Netzwerken sind Teil der Verschwörung, jeder ist schuldig, und es gibt keinen endgültigen Unschuldsbeweis. 

In Form eines satirischen TV-Formats, das Sensationsmacherei, Schlammschlachten und das gute, alte Herumalbern miteinander kombiniert, durchbricht die Show die autoritäre Taktik erodierender Demokratien und nimmt den postfaktischen Treibsand aufs Korn, in dem wir gerade versinken. 

Wird das wahre Ich vom Fake-Ich überschrieben, warum dann nicht das Fake-Ich als spekulative Fiktion mit zwanzig verschiedenen Köpfen betrachten, die versuchen sich gegenseitig zu überbieten?

Um Anmeldung wird gebeten unter symposium17@academycologne.org Die Performance ist Teil des Symposiums The Extreme Centre, veranstaltet von der Akademie der Künste der Welt im Rahmen der PLURIVERSALE VI, 18-19.04.2017

Michael Portnoy ist ein New Yorker Künstler. Ursprünglich von der Performance kommend, setzt er in seinen Arbeiten eine große Variation an Medien ein – von partizipativen Installationen, Skulpturen, Theater, Texten und Video. Seine Arbeiten waren international an renommierten Einrichtungen zu sehen, z. B. im Witte de With (Rotterdam), im Stedelijk Museum (Amsterdam) und auf der dOCUMENTA 13 (Kassel).


Service und Links

Premiere: Michael Portnoy - Character Assassination
Performance, 18. April, 21 Uhr
In englischer Sprache

Volksbühne am Rudolfplatz 
Aachener Str. 5 - 50674 Köln
Das Ticket ist im Eintrittspreis für das Symposium enthalten.
 


- die Website der Akademie der Künste der Welt, hier
- kunstlich.com lieferte 2012 einen Schnappschuss vom Kasseler Maulwurfshügel, hier
- kunstlich.com über das Kasseler Symposium A New Fascism? (1/2017), hier  
- kunstlich.com Hintergrund (1/2017): Wer löscht eigentlich was? Die geheimen Löschteams von Facebook, hier 
- kunstlich.com Hintergrund (12/2016): Big Data und Big Brother, wie Firmen mit social media Profilen Politik machen, hier
- kunstlich.com Hintergrund (8/2010): Datenkraken im Netz, hier

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