Donnerstag, 7. Juli 2016

Nackte, peinliche Tatsachen im Kunstbetrieb

 Klare Worte zu peinlichen Tatsachen, mit diesem Motiv und ihrer intelligenten Art der Kritik sind sie bekannt geworden, die sogenannten Guerrilla Gils Conscience Of The Art World. © Guerrilla Gils, siehe auch www.guerrillagirls.com

Sicherlich hat sich die peinliche Statistik des New Yorker Metropolitain Museums, welche die Guerrilla Gils für ihre inzwischen berühmte Kampagne verwendeten, inzwischen etwas verbessert. Auch sind diese peinlichen Zahlen sicherlich kein Phänomen, das sich auf New York und dessen Museen beschränkt. 

Aber dass die sich so feministisch gebierende Leiterin der letzten documenta, was den Anteil der von ihr präsentierten Künstlerinnen betrifft, hinter den Zahlen ihrer Vorgänger lag, wissen auch nur wenige. Trotz zahlreicher Apelle, intelligenter Aktionen und Manifeste in den letzten Jahrzehnten sind die Zahlen, welche das Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern im Kunstbetrieb - wie in der Gesellschaft - spiegeln bis heute peinlich. 

Es ist wie bei dem - hier spezifisch deutschen - skandalösen Umgang mit Raubkunst: Alle Involvierten wissen seit Jahrzehnten um die Situation, aber seit Jahrzehnten passiert relativ wenig. Daher wollen wir uns hier als aufklärerische Multiplikatoren betätigen und erinnern an die beiden skandalösen Zustände: 
1. Frauen verdienen auch im Jahre 2016 im Kultur- und Medienbetrieb deutlich weniger und 2. nach wie vor gibt es viel Raubkunst in deutschen Museen, die das fragwürdige Vorgehen deutscher Behörden von 1946 bis heute spiegelt. 

Gleiche Arbeit, weniger Lohn


'Nicht nur in den Führungsetagen der großen Konzerne mangelt es an Frauen - auch in Kultur und Medien. Das zeigt eine aktuelle Studie. Die meisten Theater, Museen und Medienanstalten werden von Männern geleitet. Frauen übernehmen dort eher dienende statt leitende Funktionen.'
Hier der Link zum Nachhören und -lesen, ein Bericht von Julia Schröder

Raubkunst-Rückverkäufe nach 1945  
 
'Hat Bayern Raubkunst, die nach dem Willen der Alliierten nach Kriegsende wieder an ihre ursprünglichen Besitzer gehen sollte, heimlich wieder an die Räuber zurückverkauft? So schreibt es die "Süddeutsche Zeitung". Die Vorwürfe stimmten, sagte der Kunstexperte Willi Korte im Deutschlandfunk. Dies sei aber nicht nur eine bayerische Angelegenheit - auch die Bundesregierung habe nach 1945 solche Verkäufe betrieben.'

Hier der Link zum Nachhören und -lesen, Willi Korte im Gespräch mit Beatrix Novy

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