Montag, 8. Januar 2018

VIDEO BOX: Trini Trimpop - Punk all Areas, 11. Januar - 19 Uhr

Mit diesem Motiv wirbt das imai für die kommende Veranstaltung 'VIDEO BOX: Trini Trimpop - Punk all Areas'. © Muscha & Trini Trimpop, Düsseldorf 1981 © ar/gee gleim

Videokunst ist ein recht junges Phänomen. In die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts verorten viele Experten seine Ursprünge. Die documenta 8, die zweite von Manfred Schneckenburger (auf den letzten Drücker) kuratierte, weil Harald Szeemann und Edy de Wilde ihre inhaltlichen Differenzen nicht überwinden konnten, gilt vielen als Video-documenta.

Das war 1982 und zumindest in (documenta-)Kassel war Videokunst zuvor noch nie so prominent vertreten. Im Sinne der im November des letzten Jahres begonnenen Reihe über die vielen nicht bekannten Veranstaltungen kleiner Kultur- und Bildungsinstitutionen, widmen wir uns heute einem Institut in Düsseldorf.

Denn dort widmet sich eine Institution - die Stiftung imai - schon seit einigen Jahren intensiv der Medienkunst, genauer gesagt, der Videokunst. Die Stiftung imai – inter media art institute – veranstaltet regelmäßig Videokunstabende, in deren Kontext historisch eudn aktuelle Videoarbeiten gezeigt und anschließen besprochen werden.

Am kommenden Donnerstag konzentriert sich Dr. Jessica Nitsche in ihrem Vortrag 'Trini Trimpop - Punk all Areas' auf den Künstler Trini Trimpop. Für die Veranstaltung wirbt wirbt das Institut wie folgt:

'Trini Trimpop (*1951) gehört zu den wichtigsten Protagonisten des deutschen Punk- und Undergroundfilms. Darüber hinaus war er als Musiker und Manager (Die Toten Hosen), Moderator („Keynote“, Kanal 4) und Autor („Exzess all Areas“, 2011) tätig. Seine beiden Langfilme genießen Kultstatus: „Humanes Töten“ (1980, mit Muscha) war für den Max Ophüls Preis nominiert, „Decoder“ (1984, mit Klaus Maeck, Muscha und Volker Schaefer) hatte neben einer originellen Geschichte eine ebensolche Besetzung zu bieten, darunter William S. Burroughs, Christiane Felscherinow und F.M. Einheit. 


Der Film „Blitzkrieg Bop“ ist ein Düsseldorfer Roadmovie mit Aufnahmen aus dem Ratinger Hof – dem damaligen Epizentrum der dortigen Punkszene. Trimpops und Muschas Filme sind Experimente, die mit Grenzüberschreitungen und Tabubrüchen arbeiten. Sie entwerfen eine Gegenästhetik, die visuell an den amerikanischen Undergroundfilm angelehnt ist. Der Sound des Punk ist darin nicht zu überhören. 

Gezeigt werden die folgenden Arbeiten:
Trini Trimpop/Muscha: Blitzkrieg-Bop (1977), 26:27 Min.
Trini Trimpop/Muscha: Suicide (1978), 08:24 Min.
Trini Trimpop/Muscha: Mirakel Wip (1979), 08:09 Min.
Trini Trimpop: Die Schlacht an der Hasenheide (1981), 05:07 Min.


Kuratiert von Dr. Jessica Nitsche'

Hintergrund
imai – inter media art   

Die Stiftung imai – inter media art institute besteht seit 2006. Sie wurde gegründet, um in Deutschland eine Institution zu etablieren, die sich dem Vertrieb, der Erhaltung und der Vermittlung von Medienkunst widmet. Auf Initiative der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Kölner Medienkunstagentur 235 Media wurde die Stiftung ins Leben gerufen. Mit nachhaltiger Unterstützung der Kunststiftung NRW und der Kulturstiftung der Länder sowie in Kooperation mit dem NRW-Forum und der Stiftung Museum Kunstpalast wurden die umfangreiche Videokunst-Sammlung und die dazu gehörige Vertriebsstruktur, die 235 Media seit den 1980er Jahren aufgebaut hat, auf die eigenständige, gemeinnützige Stiftung imai übertragen.

Archiv 

Das Archiv des imai umfasst rund 3.000 künstlerisch und dokumentarisch wertvolle Werke, die einen weitgefassten Überblick über die Entwicklung der Videokunst geben: von ihrer Pionierzeit in den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Auf Anfrage ist der Archivbestand zugänglich für Recherchen und wissenschaftliche Arbeiten: Kuratoren, Dozenten, Studierende und alle Interessierten sind eingeladen, den umfangreichen Bestand an Kunstvideos für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen.

Online-Archiv 

Das Online-Videoarchiv umfasst annähernd 1.300 Videos, die in voller Länge abgespielt werden können. Es stellt ein fundiertes Informations- und Rechercheinstrument über die Entwicklung der Videokunst von den 1960er Jahren bis heute dar und bietet Wissenschaftlern, Studierenden und alle Interessierten einen beachtlichen Fundus an kunsthistorisch bedeutsamen, audiovisuellen Kunstwerken und Dokumentationen.

Vertrieb 

Das Vertriebsprogramm zählt zu den wesentlichen Aufgabenbereichen der Stiftung imai, um VideokünstlerInnen und ihre audiovisuellen Werke zu fördern und nachhaltig in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Über den imai-Vertrieb können deshalb annähernd 1.500 audiovisuelle Werke von über 120 internationalen Künstlerinnen und Künstlern ausgeliehen und angekauft werden.

Erhaltung und Vermittlung 

Die Erhaltung von Medienkunst in der Zukunft sicherzustellen, ist eine Herausforderung für alle Institutionen, die diese Kunstform sammeln. Die Stiftung imai beteiligt sich mit eigenen Studien, mit Worksshops, Symposien und Veröffentlichungen an der Diskussion und Weiterentwicklung von Lösungsansätzen bei der Konservierung und Restaurierungen von Medienkunst. Die Vermittlung von Medienkunst findet durch regelmäßige Vorträge, Screenings und Ausstellungen der Stiftung imai statt.


Service Links
VIDEO BOX – Über Blicke 5.3:   
Trini Trimpop - Punk all Areas

Donnerstag 11. Januar - 19 Uhr - Haus der Universität 
imai @ Haus der Universität - Schadowplatz 14 - 40212 Düsseldorf

Vortrag von Dr. Jessica Nitsche & Gespräch mit Trini Trimpop
Eintritt frei

www.stiftung-imai.de

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Korrektur Bildnachweis durch Stiftung imai: Muscha & Trini Trimpop, Düsseldorf 1981 © ar/gee gleim

jert hat gesagt…

Dankeschön!