Montag, 14. August 2017

documenta - Klangkunst: Etel Adnan - Nacht - Komposition Ulrike Haage

Ein Screenshot der Website von Deutschlandfunk Kultur zeigt Etel Adnan in Pariser Wohnung © Deutschlandfunk Kultur, Foto: Antonio Maria Storch

Klangkunst ist einer der Schwerpunkte der aktuellen documenta. Und die 2012 der breiten Öffentlichkeit mit ihren Gemälden, Skizzen und Künstlerbüchern in der documenta-Halle vorgestellte Kosmopolitin Etel Adnan war schon ein Highlight der documenta 13.

Da Adnan trotz ihres vielgelobten documenta 13-Auftritts für viele noch immer ein Geheimtipp ist, möchten wir an dieser Stelle erneut auf das Werk der faszinierenden Künstlerin verweisen. Sie gehört zu den wichtigsten Stimmen der arabischen Welt und gilt als Grande Dame der arabischen Literatur - und das alles neben den oben erwähnten Gemälden, Skizzen und Künstlerbüchern.
 
"Wir leben bei Tag und mein Gefühl ist, dass wir das Mysterium der Nacht verloren haben", formuliert die Künstlerin, die der Überzeugung ist, dass die "Wirklichkeit aus Nacht gemacht" ist. Ihr vor wenigen Tagen im Radio uraufgeführte Text besteht aus Worten, die versuchen, komplexe Phänomene wie Erleben, Erkenntnis und Vorahnung zu fassen.


"Ich sagte euch, ich bin die Nacht. Aber niemand bemühte sich herauszufinden, was das heißt."

Dank der nicht nur im Hintergrund stehenden Stimme Adnans werden ihre Texte in dem von Ulrike Haage komponierten Klangkustwerk zu einem poetischen wie intensiven Gesamtkunstwerk. Das Stück sollte nachts oder zumindest bei Dunkelheit erfahren werden, denn die Dunkelheit bzw. die geschlossenen Augen liefern die Bilder zum Text.

Hintergrund 

Etel Adnan wurde 1925 in Beirut geboren, sie lebt in Paris, Sausalito (Kalifornien) und Beirut. Bilder, Zeichnungen und Künstlerbücher waren 2012 in einem für Adnan reserviertem Kabinett in der documenta-Halle zu sehen und bescherten der Künstlerin so die längst verdiente Aufmerksamkeit und Anerkennung über die Literaturszene hinaus.

Den Link zum Nachhören der Sendung finden Sie hier

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