Samstag, 9. März 2013

Liebe Deine Stadt - Candida Höfer und das Filmforum NRW e.V.

Außenansicht des Filmforums
© Filmforum NRW e.V.

Die Kinolandschaft der Rheinmetropole hat - wie die vieler Städte - in den letzten Jahren sehr gelitten. Zahlreiche Programmkinos wurden ohne Ersatz geschlossen. Doch im Schatten des Kölner Doms hat sich ein Kleinod erhalten...
 
Das Kölner Filmforum ist - so die Eigenwerbung - ein bundesweit einzigartiges Modell für Stadtgrenzen übergreifende Kooperation im Bereich des Films. Seit Januar 2006 tragen und nutzen neun Partner das im Museum Ludwig beheimatete Kino.

Eine Kooperative trotzt dem Mainstream

Filmförderer und –produzenten, Filmschaffende und -vermittelnde sowie enthusiastische Cineasten unterhalten den - im Gegensatz zur bundesweiten Filmszene - in Köln recht unbekannten Ort. Im Boot sitzen die Filmstiftung NRW, die SK Stiftung Kultur, der WDR, die ifs, der film & fernseh produzentenverband nrw e.v., die KölnMusik GmbH, der Verbund der freien Filmszene KinoAktiv und natürlich das Museum Ludwig, also die Stadt Köln. 
 
Vielfalt und Nischen

Mit Programmreihen, Filmfestivals und Premieren, Vorträgen und Diskussionen bildet das Filmforum ein ungewöhnlich vielseitiges Programm, das inhaltlich und finanziell von den jeweiligen Partnern selbst verantwortet wird. So hat sich das Filmforum als Ort für Filmgeschichte und zeitgenössische Filmkultur etabliert, also Themen, mit denen in der Regel kein großes Geld gemacht wird. 

Candida Höfer: Kino im Museum Ludwig Köln I, 2006
Lambda-Print 28 x 44 cm Ed. 50
© Candida Höfer/ VG Bildkunst 2007

Damit dieser Juwel in der geschrumpften Kölner Kinolandschaft nicht verblasst, hat sich eine nicht unbekannte Künstlerin entschieden zu handeln: Candida Höfer unterstützt das Filmforum NRW mit einer Edition und es scheint, als wären davon noch einige Exemplare zu haben. Und angesichts der stillen, doch vielbeschriebenen und nicht enden wollenden Enteignung raten wir: Kaufen, glücklich sein und gutes Gewissen haben!

Kinokammermusik?

Höfers Filmforum-Edition besteht - der Idee des Forums entsprechend - aus zwei Perspektiven: Zum einen die leere Projektionsfläche, zum anderen der Blick auf die Rückwand, hinter der sich der Projektionsraum verbirgt. Kennzeichnend für Höfers Stil - hierin kann man die Becher-Tradition erkennen, wenn man will - ist, dass sie das Spezifische der Architektur erfasst. Und dass diese für ein Kino recht ungewöhnlich ist, liegt auch an der ursprünglichen Planung. Der Raum wurde für eine Nutzungskombination ähnlich dem gesamten Kulturkomplex am Rhein konzipiert, er sollte als Kino- und Kammermusiksaal verwendbar sein.

Candida Höfer: Kino im Museum Ludwig Köln II, 2006
Lambda-Print 28 x 44 cm Ed. 50
© Candida Höfer/ VG Bildkunst 2007

Seit den frühen 1980er Jahren fotografiert Höfer öffentliche Orte und Räume. E sind in der Regel menschenleere Museen, Bibliotheken, Wartesäle etc. Neben Funktionalität ist Aufgabe von solcher Architektur stets auch die der Repräsentation. Doch indem die Künstlerin auf den ersten Eindruck neutral - ohne Licht oder Einrichtung zu verändern - die Orte dokumentiert, gelingt es ihr zugleich, eine fotografische Wiederholung dieser Repräsentationsfunktion zu vermeiden. Sie lenkt den Blick auf die Geschichte, die Wertschätzung der Orte.

Zum ersten, zum zweiten und ... 

Dass Höfer diesen Ort zu schätzen weiß, zeigen die beiden Werke als Lamba-Print in einer Auflage von 50 erschienen Werke. Für 850 EUR können sie einzeln oder als Paar für 1500 EUR erworben werden. Und man muss nicht auf artprice oder anderen vermeintlich seriösen Seiten suchen, um zu erfahren, dass dies ein wahrhaft freundschaftliches Angebot für das Filmforum - und Sie, wehrter Leser? - ist...

Service:
Filmforum NRW e.V. 
Bischofsgartenstr. 1
50667 Köln
Tel 0221-221-24498 
info@filmforumnrw.de

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Unglaublich, so günstig kommt man sekten an eine Edition.

Anonym hat gesagt…

Hallo, eсht eine tollе Internetseіtе!
Hаbe euch über gоogle gefunԁen.
Viele Grüѕse:)!

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