Samstag, 30. März 2013

Danke Martin: Juppi-Du, Heino und die Künstler-Künstler

Stefan Zöllner - von ihm stammt das dadaistisch-surrealistisch anmutende Objekt oben - ist definitiv noch kein Blue-Chip-Künstler, um es mal in der Monopol-Sprache auszudrücken, vielleicht eher ein Geheimtipp... © Stefan Zöllner

Passend zu unserem gestrigen Eintrag zum Kunstmarkt sendete Deutschlandfunk gestern ein wunderbares Feature zum genau diesem Thema. Was will uns das sagen? Na ja, unter dem etwas schwierigen Titel  "Deutschland sucht den Superkünstler" wird von den üblichen Narzissten, Goldgräbern und Idealisten berichtet.

Die Autorinnen Sabine Oelze und Susanne Luerweg haben eine wunderbare - weil aussagekräftige zugleich sehr unterhaltsame - Collage von Interviewfragmenten geschaffen, die das Phänomen Kunstmarkt und seine Akteure recht gut beschreibt. 

Reinhören und -lesen kann man hier.

Donnerstag, 28. März 2013

Zum Thema: Investition Kunst

Immer wieder berichten wir über die Eigenarten und Stilblüten die der Kunstmarkt hervorbringt.
Sei es über Marketingmaschinerien die Kunst machen oder über Unternehmens- oder Familienzweige, die sich der Kapitalerhaltung und -vermehrung über die Kunst widmen.

Deshalb sei in diesem Zusammenhang auf einen Monopol-Artikel hingewiesen, der sich mit der steuerlichen Seite des Vererbens und Verschenkens von Kunst beschäftigt und damit auch einen Eindruck vermittelt, welchen Sinn und Zweck Stiftungen und Sammlungen für eine Familie haben können.

siehe:
Florian Mercker: Werke steuerfrei vererben, In: Monopol. Zeitschrift für Kunst und Leben, 03.2013, S. 106.

passend dazu unsere Artikel:



Definitiv kein Blockbuster: Nina Canell und Rolf Julius

Viele Werke Canells scheinen von einer wissenschaftlichen wie kindlichen Neugier, von der Freude am Staunen und der Lust an der Irritation geprägt zu sein. Andere erinnern an die Kunst der arte povera. © Nina Canell und Gerd Mörsch (Foto). 
Zum dem interessanten Aufeinandertreffen von zwei sich doch sehr nahen Welten bzw. Generationen wird es hier in Kürze mehr geben. Vorab nur dieser der Tipp an sich und der Hinweis auf ein hier bereits eingestelltes Video - von einer Arbeit Nina Canells - passt übrigens wunderbar zum Ausstellungstitel, siehe hier.

PS: Auch im Jahre 2011 haben wir schon über Nina Canell - ihre Ausstellung im Fridericianum Kassel - berichtet, siehe hier

Service:
Nina Canell. Rolf Julius: Lautlos

noch bis zum  21. April 2013

HAMBURGER BAHNHOF - MUSEUM FÜR GEGENWART - BERLIN
Invalidenstraße 50-51
10557 Berlin
Tel.: 030 / 39783411
hbf@smb.spk-berlin.de

lobenswert:
kostenlose Führungen:
Di - Fr 12 und 16 Uhr
Sa - So 14 Uhr
free public guided tours:
Sa - Su 12 p.m.

Mittwoch, 27. März 2013

Christo: Big Air Package, Gasometer Oberhausen


© Christo: Big Air Package, Gasometer Oberhausen 
(Foto: Iven Paschmanns)

Aufzug zum White Room

Christo installiert in der höchsten Ausstellungshalle Europas die größte luftgefüllte Plastik - erstmals ohne seine Frau Jeanne-Claude.
Wie eine weiße Seifenblase im Kennedy Space Center. Der Gigantomanie zum Trotz wirkt diese Arbeit eigenartigerweise sehr persönlich und intim. Das mag an dem abgeschlossenen Raum liegen, in dem sich das Big Air Package befindet. Im Gegensatz zu seinen früheren Arbeiten mit luftgefüllten Plastiken ist dieses Objekt das Erste, das in einem Innenraum gezeigt wird - wo sonst gäbe es auch solche Räume.
Natürlich fehlt auf der anderen Seite die Möglichkeit, das Objekt im Ganzen erfassen zu können, dadurch, dass man es aus angemessener Entfernung betrachtet. Dieser Umstand stört, verstört gar ein wenig, immer wieder fühlt man sich dazu bewegt das Big Air Package zu umrunden und sich einen anderen Blickwinkel zu verschaffen.

© Christo: Big Air Package, Gasometer Oberhausen 
(Foto: Iven Paschmanns)



Kubrick'sche Ästhetik

Die Möglichkeit das Big Air Packige zu betreten - in diesen undefinierbaren weißen Balon, der Größen und Entfernungen relativiert und verschwimmen lässte, einzudringen ist beeindruckend und imposant. Weisser Boden, weisser Himmel, geben dem Besucher das Gefühl sich in einer Eishöhle zu befinden - oder in einer ästhetischen Vision Stanley Kubricks.


© Christo: Big Air Package, Gasometer Oberhausen 
(Foto: Iven Paschmanns)


Wo kommt er her, wohin führt er uns?

Neben dem Objekt selbst werden auf der unteren Ebene des Gasometers andere Arbeiten Christos und Jeanne-Claudes dokumentiert. Besucher, die nicht genau wissen was sie erwartet, haben so die Möglichkeit sich einzulesen, bzw. sich an Schautafeln und Fotografien eine kurze kunsthistorische Verortung zu verschaffen.
Auf der zweiten Ebene, am Fuß des Objektes findet sich dokumentarisches Material zu den vorangegangenen luftgefüllten Plastiken, was durchaus interessant ist, da auch einige technische Fragen geklärt werden ... wie funktioniert das eigentlich ... wie hält das zusammen und wieso fällt die Hülle nicht ein?
Auch zeigt ein kurzer Film das Package der documenta IV (1968), welches mit den beiden damals größten Kränen Europas errichtet werden musste.

© Christo: Big Air Package, Gasometer Oberhausen 
(Foto: Iven Paschmanns)


Immer anders, immer neu

Ein absoluter Ausstellungstipp also, vor allem für Menschen, die Spass an den möglichen Aussagen haben, die Christo (wie immer) mit dieser Arbeit nicht trifft.
Vielleicht verhüllt hier das eigentlich zu verhüllende die Verhüllung? Was ist mit dem begehbaren Big Air Package als Schutzblase? Oder der Gedanke, dass hier der Wandel von der Industrie über die Industriekultur zur Kulturindustrie schön verbeispielt wird .... Christo sagt selbstverständlich nichts, bringt uns aber auf unzählige Ideen.

© Christo: Big Air Package, Gasometer Oberhausen 
(Foto: Iven Paschmanns)



SERVICE:
Christo - Big Air Package
Gasometer Oberhausen
Bis 30. Dezember 2013
Di - So 10:00 - 18:00 h
9 € (6 € Ermässigt)
Es gibt eine Ausstellung mit Entwurfszeichnungen des Big Air Package in der Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen (Kombiticket 13 €)

Dienstag, 26. März 2013

Muss sein und kann helfen...


Neben dem Kommerz - dem wir, wie Sie wissen, ja auch ab und zu fröhnen müssen - und üblichen Werbeunterbrechungen kommt hier die zweite, erschlagene Fliege: 

Das ZKM - Zentrum für Kunst und Medientechnologie - vergibt insgesamt 30.000 EUR: KünstlerInnen, GestalterInnen und EntwicklerInnen aus aller Welt sind eingeladen bis zum 12. Mai 2013 ihre Entwicklungen einzureichen.
 

Folgende Preise werden in diesem Jahr vergeben:
- Künstlerischer Innovationspreis in Höhe von € 10.000
- Sonderpreis Crowd Art in Höhe von € 10.000
- Sonderpreis Augmented Reality Art in Höhe von € 10.000


Service: 
- die entsprechende ZKM homepage
- und die App-Art homepage

Viel Glück!

Montag, 25. März 2013

Keep movin...

Anti-R2D2 a.k.a. WR-3 - Zur Geschichte des Roboters geht's hier.
© Takanishi Lab/Waseda University

Sonntag, 24. März 2013

Gedankenübertragung... Muße und Kapitalismuskritik

Mach mit Kollege! Ausschnitt aus der Titelillustration von Jindrich Novotny
© Der Spiegel

Wir haben ja vor einiger Zeit unter dem Titel On time, Baustelle: Über die Zeit eine Collage von Gedanken über Zeit und Muße sowie aktuellen Beiträgen zu diesem Thema begonnen. 

Im Rahmen der Recherche sind wir nun auf einen passenden wie interessanten Artikel gestoßen, der sich an das begonnene Sujet herrlich anschmiegt. Daher folgt hier der Link zu Tobias Beckers Plädoyer gegen die Diktatur der Lohnarbeit:

Schluss. Aus. Feierabend.
KulturSPIEGEL3/2013, S. 10f.

Herrlich wie Nonotny sich alter, aus klassenkämpferischeren Zeiten stammender Plakate bedient. Die Illustrationen würden perfekt in die hippen Cafébüros der digitalen Bohème oder jener der Piratenpartei passen. Ausschnitt aus einer Illustration von Jindrich Novotny © Der Spiegel 


Ist das Kunst oder was? 


Und wer sich nun fragt, was das schon wieder auf kunstlich zu suchen hat, oder wem dies gar zu unkunsthistorisch erscheint, der sei an dieser Stelle stellvertretend etwa auf Helmut Draxlers Text über Immendorfs Wo stehst Du mit Deiner Kunst, Kollege? von 1973 verwiesen. Um von den Vorbildern der Illustrationen Novotnys und deren Vorbildern ganz zu schweigen...

Die schöne Abbildung von Immendorfs Klassiker verdanken wir dem Abbemuseum und dem Projekt Living Archive. © Courtesy Galerie Michael Werner, Keulen

Samstag, 23. März 2013

Tetraeder - Bottrop ... richtig cool - und wahnsinnig zugig!


Auf jeden Fall einen Besuch wert, nicht nur des grandiosen Ausblicks wegen, sondern wegen der beindruckenden Größe und Massigkeit dieser Skulptur - alleine die Windgeräusche lassen uns an ein landendes UFO denken ...
Ein Heidenspass, vor allem wenn man das alles für sich alleine hat ...









 © Fotos: Iven Paschmanns

SERVICE:
Tetraeder auf der Seite der Stadt Bottrop

KÖBOGEN, Düsseldorf

Foto © Iven Paschmanns

Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!

Katzen-Kino III: Kung-Fu-Yoga




















© Gerd Mörsch and the cat

PS: Wir geben zu, dass uns der Berliner Aufruf USB-Shuffle-Show an den versprochenen Abschluss der Kung-Fu-Yoga-Triologie erinnerte, den wir hiermit liefern und danken abschließend Nanni für die wunderbare Kooperation.

Wir Du Ich - Basisdemokratische Kunst Berlin Mitte?...


They say: The USB-SHUFFLE-SHOW is a 3-day digital group-show. All works on USB FLASH DRIVES that are sent to Berlin (see below for further details) until 31st will be shown. The exhibition is not curated and totally free of charge. 

It takes place April 4th– 6th 2013 at Abteilung für alles andere in Berlin Mitte. Every USB FLASH DRIVE shall contain one piece of art. Every piece that is sent to Berlin will be presented. 

Every USB FLASH DRIVE will go into our archive and will be part of any future SHUFFLE-SHOW and will therefore not be returned. We are offering 100 USB DEVICES at the show to take along with artpieces you like... 

Come on und shuffle and copy and paste!

Service:

- Deadline: March 31st 2013
- More Information

Freitag, 22. März 2013

Die Bild hau er. K20 Kunstsammlung NRW, Düsseldorf

Aussstellungsplakat zu "Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute" 
© Kunstsammlung NRW

Ein dreidimensionales Bild aus einem Stein gehauen, in eine Form gegossen oder aus Objekten zusammengesetzt.

Die Anordnung der Buchstaben, bzw. die offensichtliche Trennung des Begriffs "Bildhauer" verfolgt ein einfaches Ziel: es wirft den Betrachter als erstes, bevor er die Ausstellung betritt auf die Etymologie der Berufs- und Gattungsbezeichnung zurück, die hier im Mittelpunkt steht. 

Zum einen wird unmittelbar deutlich, dass hier die Werke der Bildhauerklasse (Professoren und Schüler) der Düsseldorfer Kunstakademie gezeigt werden, zum anderen wird durch die Begriffstrennung der Prozess des Herstellens eines dreidimensionalen Bildes auf einfachste Art veranschaulicht.

Fast Food oder ein intelligentes Menu

Man könnte, wie bei den meisten Ausstellungen, je nach dem, ob man die Inhalte bereits kennt, bzw. wieviel der Inhalte man bereits kennt, diese Ausstellung als klassische Fast-Food-Ausstellung nach einem guggenheimischen Prinzip bezeichnen - also eine Schau des Bekanntesten oder des Besten einer bestimmten Zeit oder eines spezifischen Themenkomplexes, ohne der Ausstellung inhaltlich irgendwelche Bezüge oder Referenzen zu geben, die einen Erkenntnisgewinn über den individuellen Inhalten hinaus brächten. 

Gegen solch eine Ausstellung ist Allgemeinen nichts einzuwenden. Eine Retrospektive der Bildhauer der Düsseldorfer Kunstakademie seit 1945 bis heute, ist eine Schau, die interessant genug ist, da sie genügend individuell interessante Künstler zeigt, die in dieser langen Zeit dort gelehrt oder studiert haben. 

Beautiful, clever and sexy

In einer guten Ausstellung treten die Objekte zueinander in Beziehung oder haben bereits durch ihre zeitliche, geografische, biografische, materialische, oder inhaltliche Nähe oder Entfernung diese Beziehung zueinander.  

Dies funktioniert in "die Bildhauer..." mal besser, mal schlechter - das mag teilweise einer individuellen Vorbildung oder Voreingenommenheit eines jeden Betrachters geschuldet sein - mag aber auch kuratorische Gründe haben. 

Zusammenfassend bleibt zu sagen: diese Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall für Besucher, die die individuellen Objekte noch nicht kennen, aber auch für Besucher die die meisten Werke bereits kennen, denn es ist wunderbar diese Objekte zusammen an einem Ort betrachten zu können. Für Besucher aber, die schöne, erhellende, anregende, intelligente Ausstellungen lieben, bietet diese Schau nicht viel.

Ausstellungsansicht "Die Bildhauer. Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute" 
© Kunstsammlung NRW

SERVICE:

lobenswert: Es gibt ein umfangreiches, kostenloses und handliches Katalogheft. Darin befindet sich eine Karte, sie ist der Skulptur im Düsseldorfer Stadtraum gewidmet.

Sonntag, 17. März 2013

Bewerbungstipp: Kunst mit bewegten Bildern

 
Wanted: Medienkunst - Made in NRW
CologneOFF - Cologne International Videoart Festival sucht "Kunst mit bewegten Bildern" - Filme/Videos von Künstlern lebend in Nordrhein- Westfalen für ein Screeningprogramm, welches im Rahmen des nomadischen Festivalprojekts "CologneOFF 20XX - Videoart im globalen Kontext" ab Herbst 2013 zuerst in Peru (Lima) und Mexico (Mexico City) gezeigt werden soll. 
Deadline : 1. Juni 2013  
- Details und Einreichformular  
- Cologne Art & Moving Images Awards blog 
artvideo@koeln.de

Viel Glück!

Samstag, 16. März 2013

Der Bann ist gebrochen...

© xurzon.com und den frei zu verwendenden Daumen gibt's hier
Um dem latent vorhandenen Verdacht mancher zu widersprechen, kunstlich.com würde das Thema meiden oder gar ignorieren, wird an dieser Stelle auf die blauen Daumen eingegangen. Kippenberger hätte zu jenen und den mit ihnen verbundenen Anfragen wohl gesagt, er habe schon genug falsche Freunde, aber das ist reine Spekulation. 

In diesem Sinne sei hier nur Kurz auf einen Artikel von WDR5 verwiesen, und wer weiß, vielleicht macht der Begriff Facebookaussteiger nicht nur neugierig, sondern schon bald mit bei der Suche nach dem (Un-)Wort des Jahres...

Service:
- Der Artikel bei WDR5
- Auch interessant...

Freitag, 15. März 2013

Schnell hin: Bonn, nur hier - können Sie Ihre Kunstankäufe der letzten Jahre sehen

Ecke Bonk: Trabant E Klasse – Solve et Coagula, 2008/2010.
Inkjet, Pigmenttinte auf Transparentfilm, Lichtkasten.
© Ecke Bonk und Der Beauftragte der Bundesregierung
für Kultur und Medien (BKM) – Sammlung
zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland

Nein, es handelt sich hier - das vermuten wir zumindest - nicht um das Lieblings-Automobil von finsteren Ausserirdischen mit ähnlich schwarz-blitzenden Helmen, sondern um ein Werk von Ecke Bonk. Und das gehört Ihnen! Also zumindest in der Theorie... 

Denn in Bonn sind derzeit die Ergebnisse der Arbeit der Ankaufskommission der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland aus den 2007-2011 zu sehen - was für ein herrliches Beispiel für die Kombinationskultur der deutschen Sprache... 


Ein Brief an den Kanzler ist schuld

Aber nun zurück zur bildenen Kunst. Über jene, meist zeitgenössische in Bonn sei vorab schon so viel im Sinne der Beruhigung berichtet: Die Kunstwerke sind natürlich keineswegs alle so vermeintlich deutsch wie Bonks wunderbar dunkler Lichtkasten. Und die Briefanekdote folgt natürlich auch noch... Nun also zur versprochenen Anekdote: Es ist unglaublich, doch auch ein Lehrstück für Überschaubarkeit vergangenener, nicht nur bundesrepublikanischer Zeiten.

Hits aus Bonnnanza: Als die Welt noch klein war...

Die Idee, der Anstoß kam 1970, es ist ein Brief des Künstlers Georg Meistermanns an den Bundeskanzler. Der Künstler war Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes und schlug vor, eine bundeseigene Sammlung von Kunstwerken ab 1949 zu initiieren. Auf Zeit bestimmte Experten sollten die Auswahl treffen. Ebenso unglaublich aus heutiger Perspektive: Bereits ein Jahr später begann die erste Kommission - bestehend aus fünf Museumsdirektoren - mit ihrer Auswahl.
 
Die etwas andere Black-Box: Kant und Maggi. Mit Beuys, Polke, Vostell etc. Nicht gerade zeitgenössisch, aber ein wichtiger Bestandteil der jüngeren Kunstgeschichte: Die legendären Editionen des René Block. © Foto Gerd Mörsch
 
und zahlen muss man dennoch...

In der Kommission fanden sich später auch Künstler, Kritiker und Kuratoren ein. Inzwischen beruft der Beauftragte für Kultur und Medien die ehrenamtlichen Kommissionsmitglieder. Doch als 2000 Kulturstaatsminister Michael Naumann unverhohlen eine Vertreterin einer Art-Consulting-Firma integrieren wollte, trat die damalige Kommission geschlossen zurück. 

Von Böcken und Gärtnern

In der langjährigen Geschichte der Sammlung gilt dieser vorbildliche Rücktritt als bisher einziger Eklat, der erste bekannt gewordene möchte man hinzufügen. kunstlich.com war da und wird wieder hin müssen, denn es ist dann doch recht viel, was man trotz des geringen Budgets angesichts teils verirrter Preise ankaufen kann. Jetzt aber genug, denn eine Postkartenkritik gibt's ja auch schon.

Peles Empire – Katharina Stoever und Barbara Wolff – ist ein 2005 gegründetes Kollaborativprojekt, dessen Namen vom rumänischen Schloss Peleş stammt.© Foto Gerd Mörsch

Zum Schluss möchten wir uns für unscharfen Fotos mit der leider notwendigen Heimlichkeit der Aufnahmen entschuldigen... 

Aus der wahrlich großen Anzahl von ausgestellten Künstlern bzw. ihren Werken möchten wir ein paar auswählen, sie als Tipps mitgeben: Dirk Bells zarte Zeichung, Jimmie Durhams gewohnt radikale Plastik, Jutta Koethers mystisch-geheimnisvoll anmutendes Dreieck (Koether dürfte im Lackmuseum in Münster ihre wahre Freunde haben), Manuela Leinhoß, Gert&Uwe Tobias mit ihren inzwischen auch schon wieder klassischen Schreibmaschinenwerken sowie Diango Hernández, wobei die Audio-Spur seiner Installation lieb- und wirkungslos untergeht...

Service:
Nur hier
läuft noch noch bis zum 14. April
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Museumsmeile Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Tel.: +49 (0)228 9171–0
info@bundeskunsthalle.de


Links:
- Der unbekannte Bonnanza-Hit aus den Siebzigern 
- Eine umfangreichere Rezension der Ausstellung von Oliver Tepel