Donnerstag, 7. Februar 2013

Museumsmeditation

Sauber und schlicht - Ausblick des Gästezimmers von Gregor Schneider in Berlin.
© Gerd Mörsch 

Wer sich in Berlin - wo momentan ja wieder der Berlinale-Stress herrscht - einfach mal eine Auszeit gönnen möchte oder diese gar dringend braucht, sollte in den Hamburger Bahnhof fliehen. Denn dort - im linken Flügel hinter Beuys - befindet sich das Gäste-zimmer des für seine mitunter unheimlichen Räume bekannten Künstlers Gregor Schneider. 

Das Zimmer stammt eigentlich aus Rheidt, seiner Heimatstadt bzw. aus dem wohl bleiverseuchten Elternhaus des Künsters, das er über Jahre in ein matrjoschka-labyrinthartiges Environment verwandelte. Das ganze Haus bzw. große Teile davon hatte Schneider 2001 unter dem Titel Totes Haus u r in den Deutschen Pavillon in Venedig gesetzt und war spätenstens damit Teil der jüngeren Kunstgeschichte geworden.

Einschließen erlaubt - Bitte nicht zu lange 

Doch im Gegensatz zu Santiago Sierra - der auch schon mal einen kubusartigen Raum im Museum ausstellte und Besucher dazu einlud, sich darin eine Weile zurückzuziehen, ohne dass diese von der somit ermöglichten, temporären und von Sierra gewünschten Gefangennahme durch die Museumswärter wußten - ist der Schlüssel im Berliner Gästezimmer innen. 
  
Tagsüber im Museum

Wer will kann sich dort also nun in aller Ruhe mal einschließen und - wieder im Gegensatz zu Sierra - sogar sein Telefon mit reinnehmen und Mama anrufen. Doch natürlich ist die Atmosphäre in Schneiders Raum nicht mit jener in Hollywoods Museumsnächten zu vergleichen, auch wenn man das Licht ausmacht. Und trotzdem dürfte es ein Heidenspaß sein, einen Aufenthalts-Rekord in Schneiders Raum aufzustellen. Das schlichte Gästebett übrigens ist recht bequem... 

Service:
Invalidenstraße 50-51
10557 Berlin
Tel. 030 - 3978 3411

Öffnungszeiten:
Di - Mi  10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Do        10:00 Uhr - 20:00 Uhr
Fr         10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Sa - So 11:00 Uhr - 18:00 Uhr

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