Donnerstag, 30. November 2017

Theater und Diskussion: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs, Sa 2. Dezember, 20 Uhr

Das Bild zeigt Ursina Lardi in Milo Raus Stück Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs © Daniel Seiffert

Die Kölner Akademie der Künste bereichert das Kulturleben der Stadt durch zahlreiche Stipendien, Ausstellungen und Kooperationen mit anderen internationalen Kulturinstitutionen. Im Kontext der aktuellen Pluriversale gastiert Milo Rau mit einem Stück der Schaubühne Berlin, das sich den problematischen Hilfekonzepten Europas auseinandersetzt. 

Hier folgen nun die Informationen der Presserklärung zum Abend:
       
'Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs ist eine Produktion der Schaubühne Berlin. Das Gastspiel ist ein Projekt der Akademie der Künste der Welt/Köln im Rahmen der PLURIVERSALE ? in Kooperation mit dem Schauspiel Köln. In Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs befasst sich Regisseur Milo Rau mit den widersprüchlichen, oft verlogenen Reaktionen Europas auf die außereuropäischen Krisen und den Zustrom von Flüchtlingen.

Rau und sein Team gehen über die allgegenwärtigen Bilder ertrunkener Kinder und hungernder Bürgerkriegsopfer hinaus, indem sie die Frage aufbringen, ob nicht das System der humanitären Hilfe moralisch bedenklich sei. Ein halb dokumentarischer Doppelmonolog, basierend auf Interviews mit NGO-Mitarbeitern, Geistlichen und Opfern, steht den in Teilen fiktionalen Biografien zweier Schauspielerinnen gegenüber.

Die eine von ihnen, aus der Schweiz, reist in ein Flüchtlingslager in Griechenland und blickt auf ihre Erfahrungen mit einer NGO in Ruanda zurück; die andere, aus Burundi, erinnert sich an das Blutbad in ihrem Land, das der Westen nicht verhindern konnte. Dieses Stück ist eine schonungslose Anklage der Funktion von Hilfsorganisationen, die ungewollt die Krisen verlängern, die sie einzudämmen versuchen.

Zugleich handelt es sich um eine Analyse des Konglomerats aus Empathie und Herablassung, das uns das Leid anderer so leicht ertragen lässt. Nach der Vorstellung folgt eine Diskussion zwischen Milo Rau und der Theaterkritikerin Irene Bazinger.'

Hintergrund

Milo Rau (* 1977 in Bern, Schweiz) ist Theaterregisseur und Künstlerischer Leiter des 2007 von ihm gegründeten Instituts für Politischen Mord. Als Autor veröffentlichte er unter anderem Was tun? Kritik der postmodernen Vernunft (2013) und Althussers Hände (2015). Ab 2018 wird Rau das Nationaltheater Gent leiten.

Service / Links 

MITLEID. DIE GESCHICHTE DES MASCHINENGEWEHRS
Sa 2.12. - 20:00
Schauspiel Köln - Schanzenstraße 6-20 - Köln
Theaterstück in französischer und deutscher Sprache, mit deutschen Übertiteln, die anschließende Diskussion findet in deutscher Sprache statt.

www.schauspiel.koeln
www.academycologne.org

Keine Kommentare: