Mittwoch, 22. Juni 2016

Zitat der Woche - Jörg Johnen über seinen Abschied vom Kunstmarkt

In einem Gespräch (Die Zeit, Nr. 55, S. 50) mit Tim Ackermann, Redakteur der Zeitschrift Weltkunst, erläutert Jörg Johnen seinen Abschied vom Kunstmarkt und beschreibt diesen wie folgt:

''Früher gab es eine intellektuelle Rezeption der Kunst. Heute geht es nur noch um Besitz, Selbstdarstellung und Glamour. Der allseits zunehmende Größenwahn hat auch damit zu tun, dass die Sammler für das Kunstsystem immer wichtiger geworden sind und sich selbst auch sehr viel wichtiger nehmen: Sie haben das Geld, die Macht, den Einfluss. Die Museen sind schon lange außen vor. Und schwierig war es immer, wenn die Künstler dem Geld folgen.''

Wir sagen 'Schade und Chapeau, Herr Johnen', der 1984 in Köln als Galerist begann und sich mit Künstlern wie Katharina Fritsch oder Thomas Schütte schnell einen Namen machte. 

Was für Kunst bezahlt wird, ist völlig gaga.
Johnen im BZ-Gespräch, 9/2015

Karin Sander schuf in den Berliner Galerieräumen eine Hommage an die renommierte Galerie Johnen. Die Liste der von Jörg Johnen zuletzt vertretenen Künstler spricht für sich: Stefan Bertalan, Martin Boyce, David Claerbout, Martin Creed, Ryan Gander, Francesco Gennari, Dan Graham, Rodney Graham, Andrew Grassie, Candida Höfer, Martin Honert, Raimer Jochims, Prabhavathi Meppayil, Florin Mitroi (Nachlass), Yoshitomo Nara, Roman Ondák, Anri Sala, Wilhelm Sasnal, Tino Sehgal, Wiebke Siem, Jeff Wall, Liu Ye.

Links:
- Johnen im Gespräch mit Michael Zöllner, BZ-Gespräch, September 2015
- Monopol-magazin.de: Interview mit Esther Schipper und Jörg Johnen über die Fusion ihrer Galerien 
- Handelsblatt.com: Ein Portrait der Galerie Johnen von Johannes Wendland 
- Die Website der Galerie Johnen
- Leider ist das Zeit-Interview mit Johnen (Die Zeit, Nr. 55, S. 50) noch nicht online, hier eine Auswahl von Erwähnungen der Galerie Johnen im Archiv der Zeit

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