Mittwoch, 26. Juni 2013

Der Dummy lebt weiter: Symposium in der Simultanhalle Köln



Perspektiven auf den Ausstellungsraum
Symposium in der Simultanhalle Köln

Samstag, 29. Juni 2013, ab 12 Uhr


Jacob Birken, Martin Heus Kunstraum: Morgenstraße, Renate Buschmann, Erec Gellautz und Holger Otten Simultanhalle, Lilian Haberer, Cindy Schmiedichen und Rebecca Wilton Projekt Kaufhaus Joske, Florian Slotawa, Suzanne van de Ven

In der Simultanhalle und im Außenraum werden Arbeiten gezeigt von Dario Mendez Acosta, Miriam Gossing, Andy Kassier, Katharina Klemm, Lea Letzel, donghee nam, Johannes Post, Stefanie Pluta, Lina Sieckmann, Mi You


Der Ausstellungsraum ist in seiner Grundbedeutung die architektonische Rahmung für die Präsentation von (zeitgenössischer) Kunst. In der institutionalisierten Kunstszene existiert er zumeist als für die Kunstpräsentation entworfene Architektur. In der freien Szene entsteht er oft durch die Umwidmung eines anders genutzten Raumes. – In allen Fällen beeinflusst der Raum durch seine räumlichen Konstellationen und seine strukturellen Bedingungen die Wahrnehmung präsentierter Arbeiten. 


Wie reflektieren KünstlerInnen die Bedingungen und Möglichkeiten von räumlicher Begrenzung und Freiheit? Wie hinterfragen, ergänzen, transformieren sie den Ausstellungsraum oder brechen ihn gar auf? Wie reagieren kuratorische Konzepte auf das Wechselverhältnis von Präsentationsweise und Wirkweise?

Das Symposium Perspektiven auf den Ausstellungsraum ist der Annäherung an den Raum aus künstlerischer und kuratorischer Sicht gewidmet.
 

Service:
Programm  und Anmeldung hier
Simultanhalle - Raum für zeitgenössische Kunst
Volkhovener Weg 209-211
50765 Köln

info@simultanhalle.de


 

Dienstag, 25. Juni 2013


PKK XIV: Freiburg - make active choices

PKK XIV - Vorderseite - Die Einladungskarte...
PKK XIV - Rückseite - ...wurde ganz im Sinne des Themas in eine Postkarte umfunktioniert.
 Service:
Make active choices. Kunst und Ökologie: Wie tun?
noch bis 8. September 


Museum für Neue Kunst
Marienstraße 10a
79098 Freiburg
 
Tel 0761 201 - 2583

Öffnungszeiten: 
Di - So 10 - 17 Uhr 

lobenswert:
- freier Eintritt unter 18 Jahren und 
- Jahreskarte für alle Freiburger Museen für schlappe 20 EUR

Montag, 24. Juni 2013

Bochum: Walter Dahn - RAINY DAZE AND MONDAYS


Service:
Walter Dahn
RAINY DAZE AND MONDAYS
Neue Werke & exklusive Editionen
bis  4. August


Provinz Editionen, Projekte 

Alte Hattinger Str. 11
44789 Bochum
mail@provinzeditionen.de
Telefon + Fax: +49 (0) 234 62974046

Öffnungszeiten / Hours:
Mittwoch – Freitag / Wednesday - Friday 12.00 – 18.00
Samstag / Saturday 12.00 – 15.00

und nach Vereinbarung / and by appointment

Samstag, 22. Juni 2013


Köln: Jo Baer im Museum Ludwig

Da in der Ausstellung selbst - leider wie so oft - auch ohne Blitz nicht fotografiert werden darf, bedienen wir uns des kleinen aber feinen Begleitheftes zur Illustration. Doch die Distanz muss nicht schaden. Schließlich wollen wir nicht die Illusion fördern bzw. uns jener hingeben, dass die Fotografie dem Original, also der Begegnung mit dem Werk nahe kommen kann. © Foto Gerd Mörsch

Vor rund einem Monat wurde im Kölner Museum Ludwig die faszinierende Ausstellung über das Schaffen der Künstlerin Joe Baer eröffnet. Anhand einer überzeugenden Auswahl von 170 Werken aus den 1960er Jahren bis in die Gegenwart, kann man Baers Produktion folgen und durchaus ungewöhnliche Entdeckungen machen.

Vorab nur ein paar Bilder, Gedanken und die übliche Serviceleiste. Mehr dazu - wie gewohnt - in Kürze...

Pop-Art, Minimal Art, Pac-Man oder Computerplatinen? Baers feine Gouachen lassen viele Assoziationen zu. Die doppelten, farbigen, streifenartigen Elemente sind die kennzeichnenden Elemente, die sich in Baers berühmten Diptychen finden. © Foto Gerd Mörsch


Unbetitelte graphische Arbeiten Baers aus den Jahren 1962-63 © Foto Gerd Mörsch

Memorial for an Art World Body (Nevermore), 2009, Öl auf Leinwand. Dieses noch recht junge Werk Baers erinnert uns Sigmar Polke, warum eigentlich? © Foto Gerd Mörsch

Inverted View, 1992, Öl, Grafit, Conté-Kreide auf Papier und Holz. Spuren von Baers intensiver, Mitte der 1970er Jahre begonnener Auseinandersetzung mit im wahrsten Sinne des Wortes historischen, figurativen Motiven wie wir sie von antiken Vasen oder Höhlenmalereien kennen. © Foto Gerd Mörsch

Service:
Jo Baer
bis 25.8.2013 
Museum Ludwig 
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel 0221 16875139

Öffnungszeiten
Di - So
10 – 18 Uhr
jeden ersten Donnerstag im Monat: 10 – 22 Uhr


Links:
- Joe Baers Homepage
- Baer bei Barbara Thumm
Freunde © Mascha

Freitag, 21. Juni 2013

Auf der Flucht vor dem Ordnungsamt...

Dieses Klopapierhalterradiotelefon ist kein Scherz, sondern Realität und wurde von Rochus Aust entdeckt. Der umtriebige wie vielseitige Künstler wird morgen Abend anlässlich der c/o pop eine listige wie klangvolle Schnitzeljagd in Köln veranstalten - mitmachen strengstens erwünscht.  © Foto Rochus Aust, mehr Infos hier

Montag, 17. Juni 2013

Jetzt: Maria Lassnig in Hamburg

Ausschnitt aus: Maria Lassnig, "Du oder ich" (2005), Öl auf Leinwand, © Foto: Gerd Mörsch während der Wiener Ausstellung im MUMOK (2009) © Maria Lassnig

Mit dem Goldenen Löwen für ihr Werk wurde Maria Lassig jüngst in Venedig ausgezeichnet. kunstlich.com hatte das wunderbare Werk der Grande Dame schon vor einigen Jahren in Wien und Köln ausführlich gesichtet und danach besprochen (siehe hier). Daher folgt hier nur die übliche Service-Collage...

Service:
MARIA LASSNIG: DER ORT DER BILDER 

21. JUNI − 8. SEPTEMBER

Di-So 11 − 18 Uhr
Jeden 1. Donnerstag im Monat: 11 − 21 Uhr

Deichtorhallen / HALLE FÜR AKTUELLE KUNST
Deichtorstraße 1-2
20095 Hamburg
Tel. +49 (0)40 32103-0
mail@deichtorhallen.de
www.deichtorhallen.de

Samstag, 8. Juni 2013

Venedig: Simryn Gill - here art grows on trees

 © Simryn Gill and Tracy Williams Gallery
kunstlich.com wird sich im Juli ausführlich der Biennale widmen und einige Werke und Künstler detaillierter besprechen. Vorab hier schon mal ein Blick auf den Beitrag der in Kassel bei der dOCUMENTA (13) durch ihre schlichte Präsentation und den üblichen Hype um diejenigen, über die alle schreiben, untergegangenen Künstlerin Simryn Gill. In der Ruhe liegt die Kraft.
 
Service:
Simryn Gill: Here art grows on trees 
Australian Pavilion
55th Venice Biennale
 
Rezensionen:
- New York Times: Holland Cotter includes work "Let Go, Lets Go" his Venice Highlights
- Sydney Morning Herald:  
Michael Fitzgerald's Raising the roof
- An in-depth look at Gill's installation by A magazine

Freitag, 7. Juni 2013

Büttners gemeine Wahrheiten: Niemals aufgeben, niemals!


Stellvertretend für Büttnersche Motive und Titel aus den 1990ern: Der Künstler im Zeitalter der Fernbedienung, Nach getaner Vertreibung und Gelobt sei das Flutlicht und die Massen und die Nacht.

kunstlich.com hatte bereits im April (siehe hier) über die famose Retrospektive auf das Werk von Werner Büttner hingewiesen. Es sind ja noch ein paar Wochen bis zum Ende der Laufzeit. Und jetzt halten wir unser Versprechen und liefern als Köder - Schritt für Schritt - einige Bilder nach...

Motive und Titel aus den 2000ern

Wachschafe, Eisvogelattacken, bluffende Bäcker, gesichtslose Sänger, angeschwemmte Nudelhölzer und Enden namens Eigenheim...

Büttners Titel und Motive sind einleuchtend und kryptisch zugleich, doch man sollte sich hüten, schnellen Schlüssen nachzugeben. Sein Humor ist - wie das Leben - teils hinterhältig und die Polke-Feuerschlucker-Anekdote aus den 1970ern kann dem Rezipienten durchaus als Warnung vor dem listigen Maler dienen.   


Kunst und Sucht als Notwehr: Gewisse Aspekte dieser Welt muss man sich einfach schönsaufen

Weitere Motive und Titel aus dem eben begonnenen 3. Jahrtausend 

Neben dem darbenden Sozialstaat - spannend wäre auch eine detaillierte Analyse von Büttners Sozialstaatimpression und Kippenbergers Sozialkistentransporter - und den Frage nach dem Wesen Moderner Kunst haben auch die viel zu lange unterschätzten Probleme des Minigolfs Büttner in den 1980er Jahren umgetrieben.  


Herrlich klare Titel: Arbeit ist eine Droge, Stillleben mit Obst und Erzeugerdenkmal, Kot-Tafel mit Spiegel und Spiegelung und die beiden unteren Werke heißen Architekten bzw. Schattenmalerei (alle 1985)

Architektenschelte, Arbeit als Droge und Kot - vieles scheint vertraut bzw. aktuell. Und so können die Themen durchaus als interessante Parallele zum momentanen popkulturellen Revival des Jahrzehnts gelesen werden. Unser Tipp in diesem Kontext, nochmal ' Buch lesen oder die gelungene, gleichnamige Verfilmung von American Psycho schauen...


Düstere Aussichten oder Innenansichten des Malers? Sozialstaatimpression (1980), Moderne Kunst, Moderne Kunst I, die beiden unten links: Moderne Kunst II und Moderne Kunst III (alle 1981)

 Sozialstaatsimpressionen mit Affen und moderne Kunst als Vanitas-Stillleben - Büttner zu Beginn der 1980er
 

Verweigerung, Kritik oder Hommage? Büttners Serie über ''Die Probleme des Minigolfs in der europäischen Malerei'', hier Nr. 4, 6 und 9 (alle 1982).

Fazit: Büttners Retrospektive könnte ebenso im Bonner Haus der Geschichte präsentiert werden bzw. wäre eine Gegenüberstellung von inzwischen zunehmend vom Vergessen bedrohten Phasen der BRD mit seinen Bildern wohl erhellend. 

Zurück in die Zukunft?

Doch der wache Geist kann sich anhand des wunderbar umfangreichen, wie vielseitigen Katalog dieses Ausstellungskonzept imaginieren. Der Künstler als Chronist, geradezu klassisch anmutend am Puls der Zeit, ein Kommentator? Und zum Glück zugleich ironisch so distanziert, dass er weder im Tagesgeschäft noch im Selbstreferentiellen des Kunstbetriebs zu versinken droht.  

Service:
Werner Büttner: Gemeine Wahrheiten
bis 22. September

ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie
Lorenzstraße 19
76135 Karlsruhe
Tel: ++49[0]721-8100-0
info@zkm.de


Öffnungszeiten:

Mi−Fr 10−18 Uhr
Sa−So 11−18 Uhr
 

Lobenswert: Freitags ab 14 Uhr ist der Eintritt frei.  

Links: 
- Büttner im Katalog rattus norvegicus bei kunstlich.com
- Die Pressebilder des ZKM für Neugierige

- Die DLF-Rezension von Christian Gampert zum Hören oder Lesen

Samstag, 1. Juni 2013

vita activa: Kunst und Ökologie in Freiburg

Fern vom aktuellen Beuys-Fachismusverdacht - oder handelt es sich doch um eine von den deutschen Behörden noch nicht erkannte, weil als Kunst getarnte Faschisten-Bombe? - und vorbildlich auf Recyclingpapier gedruckt, die umfangreiche Zeitung zur Ausstellung. 

Im Folgenden werden einige Positionen der Freiburger Ausstellung mit Werken von Amy Balkin, AES+F, Joseph Beuys, Jimmie Durham, Song Dong, Simon Dybbroe Moller, Clegg & Guttmann, Tue Greenfort, Sebastian Gräfe, Markus Kayser, Reinhard Klessinger, Till Krause, Atelier Van Lieshout, Eva Meyer-Keller & Sybille Müller, Robert Morris, Daniela Nadolleck, Guy Ben-Ner, Tobias Rehberger, Daniel Roth, Mika Rottenberg, Andreas Slominski, Vincent Tavenne, Thomas Thwaites, Jan Timme und Ina Weber vorgestellt. 

Amy Balkin: A People's Archive of Sinking and Melting (As of Doha), 2012, ongoing / fortlaufend


Amy Balkins - wie gewohnt partizipatives und nicht vollendetes - Projekt dokumentiert anhand von globalen objets trouvés den drohenden bzw. schon stattfindenden Verlust aufgrund des Klimawandels. © Foto Jenny Dirksen / Gerd Mörsch

vita contemplative und vita activa - Kunst zum Mitmachen

Vorsichtige Annäherungsszenen während der Vernissage © Foto Jenny Dirksen / Gerd Mörsch

Schon 2012 lud die US-amerikanische Künstlerin die Besucher der dOCUMENTA (13) - siehe hier - dazu ein, eine Postkarte an die enstprechenden, nationalen UNESCO-Vertreter zu senden, um so ihre Idee - die Atmosphäre in die Weltkulturerbe-Liste jener Institution aufzunehmen - zu unterstützen. 

act now!

Bisher ohne Erfolg im Sinne eines offiziellen Antrages eines UNESCO-Mitglieds. Und dass auch fernab von der Frage, ob eine Mehrheit diesen Antrag - mit allen seinen zumindest für die Atmosphäre positiven Konsequenzen - unterstützen würde...  

Die Karte dient der Verortung der teils tausende Kilometer nach Freiburg gereisten Fundstücke, deren ehemalige Heimat und Finder bzw. Projekt-Partizipatoren detailliert an der Wand gelistet werden. © Foto Jenny Dirksen / Gerd Mörsch

Das vielseitige Werk von Jimmie Durham - Skulptur, Plastik, Poesie, Literatur, Video und Performance - ist häufig von seinem eigenem, durchaus slapstickartigen Humor gekennzeichnet. Manche Kunsthistoriker munkeln gar, dass der mit seinem charmanten Lächeln jeden einnehmende Künstler am Tod von Francis Bacon schuld sei, doch diesen Spekulationen wollen wir zunächst nicht weiter nachgehen. 

Jimmie Durham: smashing (2004), Video

Die folgenden Filmstills geben einen Eindruck von Durhams smashing Performance. Während jener saß der Künstler - ungewohnt seriös in Anzug mit Krawatte - hinter einem Schreibtisch und wartete auf mutige Kunstrezipienten und deren Mitbringsel. Denn letztere zertrümmerte Durham nach kurzem Hallo mit viel Verve und Ernst und einem dafür auf dem Tisch positioniertem Stein. Steinzeit? Letztere findet sich - wie andere historisch-evolutionäre Exkurse - häufiger in Werk des Künstlers. 2012 etwa in seinem dOCUMENTA (13) Beitrag, siehe hier.


Dadaistisch-metaphorische Performance und Hommage an die schelmisch verpackte Gesellschaftskritik der Marx Brothers zugleich

War das Objekt zertrümmert, wurde die Handlung amtlich korrekt mit Stempel und Unterschrift dokumentiert und der so geschaffene Beleg an die ehemaligen - in der Regel etwas eingeschüchtert wirkenden - Besitzer übergeben. Ähnliche archaische Motive bzw. Handlungen finden sich auch in einem anderen Video, hier attackiert Durham einen mannshohen Kühlschrank mit Pflastersteinen - stoning a refrigerator (1996) heisst die Arbeit. Auch Autos und Flugzeuge wurden schon Opfer von riesigen Steinen bzw. Durhams Aktionen. Aber Vorsicht, man sollte sich nicht voreilig von der vermeintlichen Eindeutigkeit der Handlungen täuschen lassen...










© Jimmie Durham / Fotos Gerd Mörsch


Mehr wie gewohnt in Kürze...

Service:
Make active choices. Kunst und Ökologie: Wie tun?
bis 8. September 


Museum für Neue Kunst
Marienstraße 10a
79098 Freiburg
 
Tel 0761 201 - 2583

Öffnungszeiten: 
Di - So 10 - 17 Uhr 

lobenswert:
- freier Eintritt unter 18 Jahren und 
- Jahreskarte für alle Freiburger Museen für schlappe 20 EUR