Ein aktueller Screenshot der Website des Künstlerduos Hörner/ Antlfinger, zu sehen ist ein Filmstill der Arbeit KRAMFORS © Hörner/Antlfinger 2017 |
Videokunst ist ein recht junges Phänomen. In die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts verorten viele Experten seine Ursprünge. Die documenta 8, die zweite von Manfred Schneckenburger (auf den letzten Drücker) kuratierte, weil Harald Szeemann und Edy de Wilde ihre inhaltlichen Differenzen nicht überwinden konnten, gilt vielen als Video-documenta.
Das war 1982 und zumindest in (documenta-)Kassel war Videokunst zuvor noch nie so prominent vertreten. In Düsseldorf widmet sich eine Institution dieser Form von Medienkunst: Die Stiftung imai – inter media art institute. Für einen Videokunstabend, der sich auf Werke des Künstlerduos Hörner/Antlfinger konzentiert wirbt das Institut wie folgt:
''Kurz vor der Sommerpause findet noch eine Veranstaltung im Rahmen der VIDEO BOX-Reihe statt. Der Kunstwissenschaftler Dr. Gerd Mörsch hat unsere Einladung angenommen und das Programm mit Videos des Künstlerduos Hörner/Antlfinger kuratiert. Ein Gespräch zwischen Dr. Gerd Mörsch und dem Künstler Mathias Antlfinger wird die Videos begleiten.
Im Dialog mit menschlichen und nichtmenschlichen Existenzen im „Kunstsystem“ und im „AllesAndereSystem“, so Hörner/Antlfinger, erforschen die seit den 1990er Jahren zusammenarbeitenden Künstler politisch brisante Themen und entwickeln kritische Perspektiven auf die Gegenwart. Das Politische und die Utopie des gleichberechtigten Umgangs zwischen Mensch, Tier und Maschine ist ein wiederkehrendes Thema in ihren Arbeiten.
Ute Hörner (*1964, Studium Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Stuttgart und Postgraduiertenstudium Medienkunst KHM Köln) lehrte von 1998 bis 2008 Medienkunst an der HKD Halle.
Mathias Antlfinger (*1960, Studium Bildhauerei, Mathematik und Kybernetik an der Akademie der bildenden Künste Stuttgart und der Kunstakademie Düsseldorf) war von 2000 bis 2006 künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HKD Halle.
Seit 2009 haben sie zusammen eine Professur für Transmediale Räume an der KHM Köln.''
Vor dem Gespräch werden die folgenden Werke gezeigt:
Three short videos (2000, ca. 6 Minuten)
1. Kagoshima
2. Monkey King 3. Lunch in Cross-species-household
4. L’apresmidi d’un Avatar (2001, einen Ausschnitt von ca. 8 Minuten)
sowei zwei jüngere Arbeiten, die noch nicht im IMAI-Archiv bzw. dort online recherchierbar sind
5. KRAMFORS (2012, ca. 4,5 Minuten)
6. Hasen - Sich ein Bild machen. Etwas zu Ende denken (Teil 1: Friesoythe (Niedersachsen), 2012, ca. 11 Minuten)
Service und Links
VIDEO BOX 4.4. Hörner/Antlfinger
12. Juli 19:0
Haus der Universität
Schadowplatz 14
40212 Düsseldorf
- lobenswert ist der freie Eintritt
- die Website des Künstlerduos Hörner/ Antlfinger, hier
- die Website der Stiftung imai – inter media art institute, hier
Hintergrund imai – inter media art
Die Stiftung imai – inter media art institute besteht seit 2006. Sie wurde gegründet, um in Deutschland eine Institution zu etablieren, die sich dem Vertrieb, der Erhaltung und der Vermittlung von Medienkunst widmet. Auf Initiative der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Kölner Medienkunstagentur 235 Media wurde die Stiftung ins Leben gerufen. Mit nachhaltiger Unterstützung der Kunststiftung NRW und der Kulturstiftung der Länder sowie in Kooperation mit dem NRW-Forum und der Stiftung Museum Kunstpalast wurden die umfangreiche Videokunst-Sammlung und die dazu gehörige Vertriebsstruktur, die 235 Media seit den 1980er Jahren aufgebaut hat, auf die eigenständige, gemeinnützige Stiftung imai übertragen.
Archiv
Das Archiv des imai umfasst rund 3.000 künstlerisch und dokumentarisch wertvolle Werke, die einen weitgefassten Überblick über die Entwicklung der Videokunst geben: von ihrer Pionierzeit in den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Auf Anfrage ist der Archivbestand zugänglich für Recherchen und wissenschaftliche Arbeiten: Kuratoren, Dozenten, Studierende und alle Interessierten sind eingeladen, den umfangreichen Bestand an Kunstvideos für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen.
Online-Archiv
Das Online-Videoarchiv umfasst annähernd 1.300 Videos, die in voller Länge abgespielt werden können. Es stellt ein fundiertes Informations- und Rechercheinstrument über die Entwicklung der Videokunst von den 1960er Jahren bis heute dar und bietet Wissenschaftlern, Studierenden und alle Interessierten einen beachtlichen Fundus an kunsthistorisch bedeutsamen, audiovisuellen Kunstwerken und Dokumentationen.
Vertrieb
Das Vertriebsprogramm zählt zu den wesentlichen Aufgabenbereichen der Stiftung imai, um VideokünstlerInnen und ihre audiovisuellen Werke zu fördern und nachhaltig in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern. Über den imai-Vertrieb können deshalb annähernd 1.500 audiovisuelle Werke von über 120 internationalen Künstlerinnen und Künstlern ausgeliehen und angekauft werden.
Erhaltung und Vermittlung
Die Erhaltung von Medienkunst in der Zukunft sicherzustellen, ist eine Herausforderung für alle Institutionen, die diese Kunstform sammeln. Die Stiftung imai beteiligt sich mit eigenen Studien, mit Worksshops, Symposien und Veröffentlichungen an der Diskussion und Weiterentwicklung von Lösungsansätzen bei der Konservierung und Restaurierungen von Medienkunst. Die Vermittlung von Medienkunst findet durch regelmäßige Vorträge, Screenings und Ausstellungen der Stiftung imai statt.
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