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Angesichts der nun anstehenden Einführung von google-street-view und den Ergebnissen der Ego-Recherchen der Redakteure von kunstlich.com muss auch hier mal darauf eingegangen werden. Denn schließlich ist das Motto von kunstlich.com ja Kunst und deren Präsentation, und weil wir doch alle potentielle Künstler sind...
Hurra, ich werde verschleiert
Achtung! Jeder kann sein Haus oder auch die Sicht auf seine Wohnung 'sperren' lassen, d.h. vermeintlich sichere Verschleierungsfilter werden an entsprechender Stelle über die eigene Villa gesetzt. Dasselbe gilt auch, wenn man zufällig beim Pinkeln in die Hecke, Knutschen mit der Frau des Nachbarn und ähnlich peinlichen Dingen gefilmt wurde... Kam eigentlich schon mal jemand auf die Idee, dass die technisch so verzerrten Bilder mit Hilfe derselben Mittel wieder entschleiert werden können...
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Auch interessant ist die Frage, wie man sich bzw. das kompromitierte Ich denn im Netz entdecken soll. Einfach warten, bis die Erpresser-E-Mail mit den kompromitierenden Bildern kommt? Unser Tipp: Einfach mal zwei Wochen Urlaub machen und die eigene Stadt digital erkunden! Wer sich mit Pizza und Cola so richtig nerdmäßig ein paar Wochen einschließt und sucht, kann zum einen billig Urlaub machen und wird zum anderen sicher eine Menge entdecken und lernen. Aber bitte: Alles dreifach sichern und für alle Fälle als Foto ausbelichtet in den Safe legen...
Die digitale Burka für alle
Aber nein, es gibt doch Einspruchsmöglichkeiten, die sind doch nett. Natürlich kann man NEIN sagen und durch den gewünschten Widerspruch freiwillig alle Daten an google senden. Also wenn diese nicht bereits durch das zuletzt bekannt gewordene, illegale Ablesen der Daten aus W-LAN-Netzen sowieso schon bei google, facebook etc. sind...
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Sisyphos lässt grüßen...
Also, wer trotz der an Orwells Überwachung und die an den antiken Helden erinnernde Widerspruchsmöglichkeit protestieren will, dem sei der Link zur staatlich geprüften Variante empfohlen. Die Frist für elektronische Widersprüche endet bereits am 15. September 2010. Widersprüche können elektronisch nur unter Nutzung des google-online-tools vorgenommen werden, so ein Zufall... Eine E-Mail reicht nicht und die Stundenlöhne für Leser und Übersetzter von handgeschriebenen Briefen aus aller Welt hat Google leider nicht. Sie wissen doch, die Krise...
Unser Tipp
So viel Widerspruch, Schutz und Datenmüll produzieren wie möglich, ein Beispiel: Wie soll das seit Jahren praktizierte, automatisierte Durchforsten von Kommunikation im Internet z.B. nach Terroristen und anderen fiesen Menschen funktionieren, wenn sich etwa in 75 % der gesendeten E-Mails die entsprechenden 'Schlagwörter' finden? In diesem Sinne ein zugegebenermaßen klischeehaftes und unvollständiges Beispiel: Kokain, TNT, Heroin, Bombe, Waffen, Präsident, Soldaten, Atom, schmutzige Bombe, Ungläubige, Öl, Sex, Drugs and Rock 'n' Roll und natürlich Bin Laden...
Psssst
Programme wie Tor und PGP schaden bestimmt nicht... Und dann gibt es noch die natürlich ganz uneigennützig von Personensuchmaschinen wie yasni oder 123people beworbene Methode des Eigenmarketings: Um sich vor fiesen, kompromitierenden Inhalten zu schützen, muss man einfach alles, also die ganze Wahrheit über sich (samt Foto) bei yasni oder 123people einstellen. Alles klar?
Hauptmann von Köpenick remixed
Wem das hilft, dem sei hiermit geholfen. Wer nicht glaubt, das System so mit den eigenen Waffen schlagen zu können, der sei an ein altes Experiment erinnert: Einfach mal Kreuzworträtsel mit Prof. Dr. etc. unterschreiben und abwarten, was die Post dann in den nächsten Wochen so alles für den Prof. Dr. mitbringt. Tolle Werbegeschenke warten auf Sie!
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