Bereits bei der mit großen Anstrengungen verbundenen, weil parallel zum regulären Ausstellungsbetrieb realisierten, Neu-Präsentation der Sammlung des Museums Ludwig, wurde deutlich, dass unter dem neuen Direktor Yilmaz Dziewior die ''globale'' Ausrichtung des Museum Ludwig mehr in den Fokus rücken würde.
Die Skepsis gegenüber dem Eurozentrismus spiegelt sich mehr und mehr im Kunstbetrieb
Dazu passt auch das folgende Zitat von der Website des Museums über die Sammlung: ''Weniger bekannt und auch nicht in diesem Umfang im Haus vertreten, aber dennoch für das Profil des Museum Ludwig wichtig, sind die Arbeiten von Künstlern aus Afrika, Asien und Lateinamerika, Xu Bing, Bing Yang, Cai Guo-Qiang, Hague Yang sowie Kyoung Jae Cho, Bodys Isek Kingelez und Georges Adéagbo, um nur einige zu nennen. Diese Ausrichtung wird in der Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.''
Gesagt getan: Wolfgang-Hahn-Preis geht an Huang Yong Ping
Anhand der 5 Werke Huang Yong Pings, die das Museum Ludwig in dieser kleinen, aber feinen Ausstellung anlässlich des Wolfgang-Hahn-Preises nun im obersten Geschoss rund um das Treppenhaus zeigt, wird deutlich, wie gut der prämierte Künstler in die einleitend erwähnte Fokussierung passt. Von einer Neuausrichtung zu sprechen würde die bereits früh von den Sammlern und später vom Museum erworbenen Werke ausblenden, die nicht von Stars und Sternchen aus der ehemals westlichen (Kunst-)Welt stammen.
Vorab - Fotos und weitere Besprechungen einzelner Werke folgen weiter unten - hier der Pressetext von der Website des Museum Ludwig zur Verleihung des Wolfgang-Hahn-Preises an Huang Yong Ping:
''Zum 22. Mal in
jährlicher Folge verleiht die Gesellschaft für Moderne Kunst
am Museum Ludwig
den Wolfgang-Hahn-Preis.
In 2016 wird der 1954 in China geborene, seit 1989 in Paris lebende Künstler
Huang Yong Ping ausgezeichnet.
Seit den 1980er Jahren arbeitet er an Fragestellungen von Politik versus
Kultur, Universalität versus Individualität und an Schnittstellen
zwischen chinesischer und westlicher Kunst.
Mit dem Preis würdigt die Gesellschaft für Moderne Kunst das konsequente künstlerische Schaffen des Ausgezeichneten und erwirbt ein Schlüsselwerk zugunsten der Sammlung des Museum Ludwig. Dieser Ankauf wird begleitet von einer Präsentation im Museum Ludwig und einer Publikation.''
Über Immendorfs 'Café Deutschland'-Bildern, scheinbar federleicht schwebt die Säfte (Palanquin genannt) Huang Yong Pings im Obergeschoss des Museums. Der britische Tropenhelm und die mit Schlangenhaut überzogenen Bambusstangen deuten auf die Zeit des Imperialismus, des Kolonialismus. Aber wo ist der mächtige Herrscher, wo sind die Knechte, die ihn auf ihren Schultern tragen?
Das Museum als Schatzkammer und Zeitmaschine
Huang Yong Ping kommentiert diese 1997 Arbeit wie folgt: 'Ein Hut wird einer Person aufgesetzt, während eine Sänfte unter ihr platziert wird. Dinge, die sich auf oder unter einem Mann befunden haben, können die Leerstelle markieren, die er bei seiner Abwesenheit hinterlässt.'
Service
Museum Ludwig - Heinrich-Böll-Platz - 50667
Köln - Telefon +49 221 221 26165 - info@museum-ludwig.de
- Bildgalerie Huang
Yong Ping – Museum Ludwig
- Spiegel-online
über
Huang Yong Ping in Köln
- WDR-online
über den Hahnpreis
für Huang Yong Ping
- monopol.de
über Huang
Yong Ping im Kölner Museum Ludwig
- art-magazin.de:
Heinz Peter Schwerfel über Huang
Yong Ping in Köln
- Deutschlandfunk:
Kathrin Hondl über Huang
Yong Ping in Paris
- Nachhören und -lesen: Yilmaz Dziewior über die vor 70 Jahren erfolgte Schenkung der Sammlung Haubrich
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