Sonntag, 22. September 2013

Sie haben die Wahl: Thema Gerechtigkeit

Ambrogio Lorenzettis herrliche Allegorien (1338-40) für die gute - hier - und schlechte - siehe weiter unten - Regierung, die Fresken befinden sich im Palazzo Pubblico in Siena. Ähnlichkeiten mit unseren Zeitgenossen sind rein zufällig definitiv nicht beabsichtigt.

Gerechtigkeit ist radikal - lautet die griffige Überschrift zum herrlich klaren Interview mit dem Philosophen Rainer Forst. Er zeigt auf, warum die Frage nach der richtigen Sozialordnung schon immer zu den wichtigsten Streitpunkten zwischen den Parteien im Wahlkampf zählte; oder noch griffiger formuliert: Warum diese Frage die grundlegendste ist. Wer offen für eine spannende wie ungewöhnliche Anregung im Sinne der Suche nach dem richtigen Kreuz ist, sollte sich ein paar Minuten für das Spiegel-Interview nehmen.  

Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, dem Habermas-Schüler wird nachgesagt die zunehmend in Vergessenheit zu geraten scheinende Kritische Theorie jener Frankfurter Schule weiter zu denken. In seinen erfrischend klaren Antworten erklärt der Leibnitz-Preisträger, warum die Idee der Gerechtigkeit per definitionem politischer Sprengstoff ist - ein nie abgeschlossens Projekt, in Deutschland, Kairo, Instanbul und im eigenen Soziotop... 


Schlechte Laune, schlechte Regierung, auch hier sind Ähnlichkeiten mit unseren Zeitgenossen rein zufällig definitiv nicht beabsichtigt.

Service:
- Der Spiegel 34/2013 S. 106f.
- Hintergründigeres auf Habermas-Rawls blogspot
- Normativeorders über das Forst-Interview   


Unbekannter Stich - Skeptisch prüfender Blick statt Augenbinde, Schwert und Waage als Attribute der Justitia? Die Frage sollte man Fachleuten überlassen, wir wissen und raten nur eines: Gerechtigkeit ist eine Frage der Wahl!

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