Die Museums Insel Hombroich:
Ein interessantes Konzept das Museum als eine Insel zu erfahren, ein geschlossnes System, das zwar Einflüssen und Inspirationen von aussen offen ist, jedoch nicht in nur einem Gebäude verortet ist, sondern mehrere Gebäude, Landschaft, Bewohner und Besucher verbindet.
Für diejenigen, die die Museums Insel nicht kennen: Es handelt sich um eine Parkähnliche Landschaft mit Flussläufen, Brücken und Pavillons in der die Kunst in verschiedenen Formen und Ausführungen den Besucher überrascht. Es gehört zum Konzept, dass es kein Beschilderungssystem gibt. Selbst an den Werken in den Pavillons ist nicht zu erkennen, wem dieses Kunstwerk zuzuschreiben ist. Im gesamten ist dies ein besonderes Konzept, da der Besucher vollkommen unbedarft und unbeeinflusst an die Kunst herangeführt werden kann. Es ergibt sich automatisch ein anderes herangehen, eine andere Wahrnehmung. Man sucht nicht nach bekannten Namen, sondern betrachtet ausschließlich die Inhalte und sieht diese automatisch im Kontext zu den anderen Werken, der Landschaft und der gesamten Inselidee. Dazu muss jedoch gesagt werden, dass oft ein gewisses Maß an Zusatzinformationen wünschenswert wäre. Interessiert man sich nämlich für ein Werk im speziellen, fehlt die entsprechende Information - zumindest in unmittelbarer Nähe des Kunstwerkes.
Des Weiteren muss aus konservatorischer Sicht die Präsentation stark kritisiert werden. Empfindliche Gemälde sind beispielsweise in den Pavillons nahezu der Aussentemperatur und -feuchtigkeit ausgesetzt: Ein Desaster im Hinblick auf einen der wichtigsten Punkte, dem ein Museum verpflichtet ist, der Erhaltung.
Ausserdem ist auch die Sicherheit fraglich. Wachpersonal und Kameras wurden nicht gesehen. Vielleicht gibt es ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem, dass nicht sichtbar ist. Nach dem Zustand der Gebäude zu urteilen, ist dies aber eher unwahrscheinlich. Die Gebäude wirken nach 25 Jahren etwas angegriffen und könnten zumindest eine kosmetische Renovierung gebrauchen.
Im Ganzen verstärkt der gewollte Minimalismus, wie fehlende Beschilderung und Hinweise, im Kontext der Renovierungsbedürftigkeit und der fehlenden konservatorischen Kontrolle, den Eindruck, dass das Konzept den Machern entgleitet. Vermutlich fehlen einfach die finanziellen Mittel, wie in den meisten Museen. Somit kann momentan nur jeder Besucher helfen die Insel zu erhalten, denn es ist ein gutes Konzept.
Also: Bitte Hingehen!
Service/Links
http://www.inselhombroich.de
Öffnungszeiten
täglich, auch montags
1. April bis 30. September 10.00-19.00 Uhr
1. bis 31. Oktober 10.00-18.00 Uhr
1. November bis 31. März 10.00-17.00 Uhr
Geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember und am 1. Januar