© Andreas Slominski, Plakatmotiv zur Ausstellung in der Kunsthalle Bremen 2014 |
Ausgangspunkt der Ausstellung ist eine Dauerleihgabe aus der Sammlung Bärbel und Manfred Holtfrerich, die seit 1986 kontinuierlich Arbeiten des Künstlers erworben. Sie umfasst Objekte und Skulpturen, kleinformatig leinformatige Editionen Fotografien und Bilder aus verschiedensten Werkphasen des Künstlers.
Von Finten und Fanganlagen
''Neben Tierfallen, die als ein Leitmotiv im Schaffen von Andreas Slominski begriffen werden können, zeigt die Ausstellung eine Vielzahl an Werken, die bewusst umständlich zustande gekommen sind'' schreibt art-in-de. Und auf jenen Fallenaspekt - u.a. im Werk Slominskis - wurde von kunstlich.com bereits hingewiesen, 2010, an dieser Stelle.
über Fallschirmlandepunkte und Dachziegelwaschanlagen
Der schelmische Eulenspiegel Slominski produziert Kunstwerke wie das 'Wiener Beinschwarz', das aus Oberschenkelknochen eines Lipizzaner-Pferdes hergestellt wurde. Der Schelm versteckt Skier in Regenrinnen und fragt den Besucher nach ihnen - where are the skis? Fladenbrot formt er mit Hilfe von Fußballschuhen und Wassereimer, die er von Handwerkern über komplexe Umwege und Leitungen mit Wasser füllt, das auf diesen Wegen durch die Räume der Kunstinstitutionen fließt, positioniert Slominski besonders gerne in Bibliotheken.
zu Astgabelofen und Parkparkplätze
Ganz zu Schweigen von den musealen Wänden, die Slominski aufschlagen ließ, so dass er in einer unscheinbaren, besser unglaublichen Performance eine handelsübliche Leiter horizontal in den Austellungsraum tragen konnte, nur um sie dann wieder fachmännisch für die Ausstellung jener, jetzt aber schlicht auf dem Boden liegenden Leiter, zu schließen.
Dass Slominski diese Leiter selbst, kurz nach dem - rituellen oder doch nur ironischen? - aufwendigen Transport und Positionieren das Objekt wieder - jetzt aber wie üblich hochkant, also ohne Aufwand - aus dem Raum heraus trägt und dem Besucher somit dann einen leeren Raum präsentiert, soll auch schon mal vorgekommen sein...
wie Spiegelneuronen und Bierfallen
Aktionen wie diese haben einen Neologismus hervorgebracht: Slominskiesque, „this particular absurdity [...] has generated the term ,Slominskiesque’ to describe objects or events that carry along a same form of nonsense“, schrieb Jens Hoffmann 2003.
Slapstick-Philosophie
art-in-de beschreibt den Künstler wie folgt: ''Die Werke Slominskis erkunden auf immer wieder überraschende Art soziale, historische und gesellschaftliche Zusammenhänge und Machtverhältnisse, darunter eine Welt verschwenderischer Warenfertigung und zu überdenkender Pseudoaktivitäten.''
Service:
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
- Anette Schneider für Deutschlandradio Kultur über Slominski
- Radek Krolczy für taz.de über die Bremer Ausstellung
- art-in-de über die aktuelle Austellung
- Slominski at Deutsche Guggenheim 1996 in Berlin
- faz.net über den Künstler 2009
- kunsttexte.de über eine Kampfhundfalle